Am 21.12.22 unternahm der eA-Kurs Latein mit Frau Thiele eine Exkursion nach Hamburg zur Ausstellung „Die neuen Bilder des Augustus“: Dort waren viele Ausgrabungsstücke (z.B. Stauen des Augustus und Wandmalereien aus Pompeji) ausgestellt, die zu sehen man sonst nach Italien fahren muss. Leider durfte man dort keine Fotos machen – außer von der farbigen Nachbildung der Augustusstatue von Primaporta.
Zusätzlich gab es eine Ausstellung mit Nachbauten antiker Bauwerke mit Lego zu bestaunen. Einige Beispiele sind hier zu sehen.
Zur Erholung konnten alle noch ein wenig Hamburg in Adventsstimmung genießen, bevor es drei Stunden lang (plus Verspätung) mit Nahverkehrszügen wieder Richtung Braunschweig ging.

Sylvia Thiele

Griechenland erfahren – das haben wir (21 Griechischlernende aus den Jahrgängen 11 bis 13, Frau Heider und ich) im Herbst 2022 im wörtlichen und übertragenen Sinn. Nach fünf Jahren Pause konnte endlich wieder die traditionelle Studienfahrt des Faches Griechisch stattfinden.

In zwei Vorbereitungstreffen wurden wir von Expertenteams aus der Gruppe zu den verschiedensten Themen informiert, die nicht nur antike Kunstgeschichte, sondern u. a. auch die Geschichte Griechenlands seit der Antike umfassten. Unsere Referendarin Frau Minou brachte uns wichtige neugriechische Wendungen bei. Andere Expertenteams referierten dann vor Ort in Griechenland zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten.

Ende September starteten wir in Braunschweig bei Kälte und Dunkelheit und kamen in Thessaloniki bei strahlendem Sonnenschein an. Nach einigen Telefonaten mit dem Reiseunternehmen, bei denen sich unser Gruppenmitglied, das flüssig Neugriechisch spricht, zum ersten Mal als Dolmetscher bewährte, waren auch Bus und Busfahrer gefunden. Im Lauf der nächsten Tage lernten wir Kostas‘ Fähigkeiten als Fahrer sehr zu schätzen, er manövrierte den Bus sicher über zahlreiche schmale und kurvige Bergstraßen.

Von Thessaloniki aus hatten wir durch eine Flugverschiebung einige Monate zuvor eine große Wegstrecke zu bewältigen, abends mussten wir nämlich schon in Delphi sein. Dennoch blieb Zeit für eine kurze Stippvisite bei den Meteora-Klöstern. Die einzelnen Klöster scheinen auf steilen Sandsteinfelsen tatsächlich „in der Höhe“ zu schweben, wie es ihr Name sagt.

Die rötlichen Felsen um Delphi herum schimmerten schon in der Abendsonne, als wir endlich dort ankamen. Nachdem wir von unseren Zimmern aus den spektakulären Blick auf den Golf von Itea genossen hatten, begann das typische Abendprogramm der Fahrt: das Abendessen aus der Gruppenkasse. Gemeinsam probierten wir uns durch die Speisekarten und lernten die griechische Küche genauer kennen, auch ihre zahlreichen vegetarischen Gerichte.

Am nächsten Morgen besuchten wir das Heiligtum von Delphi, den Sitz des berühmten Orakels. Immer wieder bewundernswert ist, dass es die Griechen geschafft haben, in das steile Gebirge außer dem Apollotempel und zahlreichen Schatzhäusern auch ein Theater und ein Stadion zu bauen. Natürlich stand, wie an den anderen besuchten Orten, das zur Grabung gehörende Museum ebenfalls auf dem Programm.
Am Nachmittag bewältigten wir wieder einen weiten Weg: von Delphi über die neue, die Meerenge bei Patras überspannende Brücke bis nach Olympia (Pelopnnes). Nach der Nacht in einem Hotel, dessen Google-Bewertungen alle etwas beklommen gemacht hatten (So schlimm war es dann doch nicht …), brachen wir zum Austragungsort der Olympischen Spiele auf. Tatsächlich regnete es! Daher schauten wir zunächst im Museum vorbei, um dann das Heiligtum mit den Ruinen des Zeus- und Heratempels zu besichtigen. Natürlich fand im antiken Stadion der traditionelle Wettlauf statt; das WG hat also einen neuen amtierenden Olympiasieger.

Und erneut stand uns eine längere Busfahrt bevor, diesmal quer über die Peloponnes nach Tolo. In dem kleinen Badeort konnten wir uns in einem Hotel, in dem wir dank Nachsaison meist unter uns waren, für drei Nächte häuslich einrichten. Von Tolo aus besuchten wir das antike Theater in Epidauros, das heute noch für Aufführungen genutzt wird. Die Akustik ist spektakulär, durch Flöten oder Singen darf man sie aber nicht testen, wie uns vom Aufsichtspersonal sehr schnell deutlich gemacht wurde. Nachmittags stand Nauplion/Nafplio auf dem Programm, eine idyllische Kleinstadt und zu Anfang des 19. Jahrhunderts Griechenlands erste Hauptstadt.

Kostas‘ Nachfolger Giorgos brachte uns am folgenden Tag zu den mykenischen Herrschersitzen Mykene und Tiryns. In Mykene soll der Sage nach Agamemnon geherrscht haben, der Anführer der Griechen im Trojanischen Krieg. Erfreulicherweise ist in Mykene noch viel zugänglich, unter anderem eine unterirdische Zisterne. In anderen Grabungsstätten ist nach meiner Beobachtung in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr abgesperrt worden und manches gar nicht mehr zu finden – so auch eine römische Latrine in Korinth, die ich der Gruppe als Highlight angekündigt hatte. In (Alt-)Korinth machten wir nämlich auf dem Weg nach Athen einen Zwischenstopp. Bis auf die Reste des Apollontempels sind in Korinth sonst römische Ruinen zu sehen, da die Römer die Stadt nach der Eroberung zunächst zerstört und dann neu aufgebaut hatten. Natürlich hielten wir auch am Kanal von Korinth.

Endlich dann die Ankunft in Athen! Unser Hotel lag in Psirri, einem Viertel mit rauhem Charme (Gebäude wie der Braunschweiger Rathaus-Anbau, überall Graffiti, aber zahlreiche nette Tavernen und Cafes, teils mit Live-Musik). Zum Kennenlernen spazierten wir bei mittlerweile eher hochsommerlichem Wetter zum Syntagma-Platz und beobachteten den Wachwechsel der Ehrenwache vor dem Grabmal des unbekannten Soldaten, ein eher tänzerisches als martialisches Ritual. Abends zog es uns, wie noch häufiger in den kommenden, Tagen in die Plaka, die Altstadt Athens am Fuß der Akropolis.

In den nächsten beiden Tagen konnten dann endlich all die Orte besucht werden, von denen im Griechischunterricht so oft die Rede ist und deren Abbildungen allen an der Antike Interessierten geläufig sind: die Akropolis mit dem Parthenon, das Akropolismuseum, in dem die bedeutenden Funde von der Akropolis und Bauteile der Heiligtümer wie Teile des Parthenonfrieses ausgestellt sind, die Agora, der Marktplatz des antiken Athen, auf dem Sokrates seine Mitbürger ansprach und mit beharrlichem Nachfragen zum Überdenken ihres vermeintlichen Wissens brachte, und das Archäologische Nationalmuseum, in dem wir weltberühmte antike Kunstwerke wie die Totenmaske des „Agamemnon“ aus Mykene bewundern konnten. Die parkähnliche Anlage der Agora (mit Schildkröten!), die Ruhe auf dem Gelände und im Museum sprach die Gruppenmitglieder besonders an – ein großer Kontrast zu der vor allem an Ein- und Ausgang überlaufenen Akropolis, die man natürlich trotzdem besucht haben muss.

Da wir am 3. Oktober erst nachmittags zum Flughafen gebracht wurden, gab es vormittags noch die Gelegenheit, entweder das Marmorstadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit, in dem sogar eine Sportveranstaltung stattfand, oder den antiken Friedhof Athens, den Kerameikos, kennen zu lernen. Voller neuer Eindrücke traten wir die Rückreise an und kamen nachts in Braunschweig an. Die Fahrt wird sicher allen, die dabei waren, unvergesslich bleiben.

Vielen Dank an die Schulleitung und das Kollegium für die Unterstützung und an den griechischen Staat für die großzügige Eintrittsregelung bei Studienreisen!

Annette Greve-Sawla

Nach den beeindruckenden Meteoraklöstern, dem Orakel von Delphi und der historischen Olympiastätte sind wir gerade in der Nähe von Nafplio auf dem Peleponnes. In den kommenden Tagen geht es noch über Korinth nach Athen und dann zurück nach Braunschweig!

Bei einem turbulenten und begeisternden Vorlesewettbewerb im Fach Griechisch mussten sich die internen SiegerInnen unseres WGs (Lilly Ruhe für Jg. 8., Mattis Busch für Jg. 9 und Finn Maier für Jg. 10) teilweise sehr knapp dem KWRG Hannover geschlagen geben.
Die Gesamtsiegerin kommt erstmals aus dem 8. Jahrgang: Felicia Becker! Herzlichen Glückwunsch!

Nach einer kurzen Theateraufführung mit fulminantem Bandauftritt der Schulband „The Underblues“ und einem leckeren Buffet wurden die SiegerInnen veröffentlicht.

Unser WG nimmt die Herausforderung an, im Jahr 2024 in Hannover den aus Braunschweig stammenden Wanderpokal zurückzugewinnen.

Wir beglückwünschen neben der Gesamtsiegerin alle TeilnehmerInnen!

S. Conrad

Fotos: Dieter Pinke

Ist es möglich, Lieder von Sting, The Clash oder TOTO mit alten griechischen Mythen, wie der Odyssee, Apollo und Daphne und dem Raub der Persephone, zu kombinieren? Diese Frage wurde uns von der Antikes-Theater-AG unter der Leitung von Herrn Conrad beantwortet.
Die Rollen waren nicht an Geschlechter gebunden und die Texte wurden von den Schauspieler*innen auf Basis der antiken Vorlage selbst geschrieben und geschickt mit eigenen Alltagsbezügen kombiniert. Diese wurden sowohl mit Witz als auch mit Ernsthaftigkeit gestaltet. So sorgte einerseits Hermes der Götterbote (gespielt von Florian Wallner) für Belustigung. Andererseits wurde im finalen Stück Daphnes Perspektive (gespielt von Nelly Brunke) in den Fokus gerückt und ihre sexuelle Belästigung thematisiert.
Auch die Musik, gespielt von den Underblues, ist thematisch passend ausgewählt worden: „Should I stay or should I go“ von the Clash für Hades und Persephone, um ihre Entscheidungsfindung für oder gegen das Leben in der Unterwelt darzustellen, und „Just the two of us“ von Bill Withers als Symbol für Orpheus Überzeugungsversuch gegenüber der an ihm zurecht zweifelnden Eurydike. Die Musik untermalt, lockert auf und begeistert.
Um alle Anspielungen, Querverweise und Witze zu verstehen, hat es geholfen, ein Vorwissen in griechischer Mythologie mitzubringen.
Als Zuschauer*in hat man sich sehr gut unterhalten gefühlt, keine Stereotypen oder Vorurteile gegen antike Theaterstücke wurden bestätigt. Besonders wichtig und erfrischend war die Betonung der weiblichen Perspektive und der reflektierte Umgang mit Sexismus in antiker Mythologie.
Somit ist mal wieder gezeigt worden, wie viel Potential und Aktualität in der Aufarbeitung von altgriechischen Geschichten steckt.

E. Forster

Fotos: Herr Claußen

Auch im 2. Halbjahr trafen sich Schülerinnen und Schüler der Frühlateingruppen aus Jg. 6 in der Römer-AG, um mehr über das Leben der alten Römer zu erfahren.

So entstanden in sorgfältiger Handarbeit Modellhäuser, Rundmühlen und Schilde.

Sylvia Thiele

 

>>> Alte Sprachen – Arbeitsgemeinschaften

Am 31.03.2022 haben die Frühlateinschüler der Klasse 6a einen Ausflug ins Herzog-Anton-Ulrich-Museum gemacht und dort erfolgreich die Rätsel einer Rallye zur antiken Mythologie gelöst. Alle waren froh, nach langer Corona-Pause endlich mal etwas Besonderes im Fach Latein machen zu können.

S. Thiele

Hier sind einige Beispiele für die Dinge, die wir – inspiriert von antiken Originalen – im 1. Halbjahr in der Römer-AG gemacht haben: Wir haben Mosaiken hergestellt, Schriftrollen beschriftet, kleine Tontiere geformt und Tontöpfe als Vasen bemalt. Zwischendurch haben wir den Abenteuern des Odysseus gelauscht. Einmal hat eine nette Mutter sogar echt römische Süßigkeiten für uns hergestellt.

Sylvia Thiele

Dank einer großzügigen Spende des Fördervereins konnte die Römer-AG Schriftrollen aus echtem Papyrus zusammenbauen und individuell beschriften. Auch fünf Rohrfedern gehören dank der Spende jetzt zum Fundus der Fachgruppe Alte Sprachen.

Ein Dank geht auch an die Fachgruppe Kunst, die die Schreibfedern zur Verfügung gestellt hat, sowie an Herrn Dieter Pinke, der Halterungen für die Tuschenäpfchen gebaut und der FG Kunst gestiftet hat.

Sylvia Thiele