„Was wir zu lernen haben, ist so schwer und doch so einfach und klar: Es ist normal, verschieden zu sein.“
(Richard von Weizsäcker)

 

Interesse wecken Begabung fördern

„Grundsätzlich ist es Aufgabe der Schule, Begabungen frühzeitig zu erkennen, zu fördern sowie die individuelle und gesellschaftliche Bedeutung von Begabungsför-derung hervorzuheben. Dabei geht es um die gesamte Breite und Vielfalt der Begabungen. Besonders begabte Schülerinnen und Schüler benötigen weitergehende förderliche Entwicklungsbedingungen, damit sie ihre Fähigkeiten entfalten können. Neben hohen allgemein abstrakt-intelligenten Begabungen, praktisch-instrumentellen, künstlerischen und sozialen Begabungen lassen sich weitere Begabungen erkennen und fördern, wie psychomotorische oder Teilbegabungen wie verbale, mathematische, musikalische, bildnerische Begabungen. (…) Die Förderung hoch begabter Schülerinnen und Schüler soll durch ein differenziertes, auf sie zugeschnittenes Schulangebot an ausgewählten Standorten ergänzt werden. Die beteiligten Schulen stellen durch vereinbarte Kooperation sicher, dass die Schülerinnen und Schüler von der Grundschule an besonders gefördert und begleitet werden.“

(aus: Kooperationsverbund Hochbegabungsförderung. Erlass des nds. Kultusministeriums v. 21.11.2001, SVBl 12/01 S. 498)

Ausgewählte Fördermaßnahmen am Wilhelm-Gymnasium

Förderung im sprachlich-literarischen Profil

Alte Sprachen: Austausch mit Megara (Griechenland), Exkursionen, Wettbewerbe
Deutsch: Bibliothek, Jugend debattiert, Kreatives Schreiben, Leipziger Buchmesse, Theater, Vorlesewettbewerb
Moderne Fremdsprachen: Austausch mit Williamston (USA), Bundeswettbewerb Fremdsprachen, DALF- und DELF-Zertifikate, Vorlesewettbewerb

Förderung im mathematisch-naturwissenschaftlichen Profil

Mathematik: Mathematik für besonders Interessierte, Wettbewerbe (z.B. Känguru)
Naturwissenschaften mit Informatik: Frühstudium an der TU Braunschweig, MINT-EC-Schule, Schüler experimentieren – Jugend forscht, System-Administration, Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Förderung im gesellschaftswissenschaftlichen Profil

Diercke-Wettbewerb, Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, Jugend präsentiert, Projekt „Stolpersteine“, Exkursionen (z.B. Mittelbau-Dora, Marienborn)

Förderung im musisch-künstlerischen Profil

Chorklasse, Exzellenzförderung Kunst „ARTist“, Fotografie, Jugend musiziert

Förderung im motorischen Bereich

Jugend trainiert für Olympia, Schwerpunktangebote in Hockey, Kanu, Skilanglauf

Kooperationen mit externen Bildungsträgern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur (in Auswahl)

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik, Eintracht Braunschweig, Herzog-Anton-Ulrich Museum, Landesmuseum Braunschweig, Museum für Fotografie, Hochschule Ostfalia Wolfenbüttel, Technische Universität Braunschweig

Methodik

Akzeleration durch Überspringen eines Jahrgangs und durch „Springen auf Zeit“, langfristige Begleitung individueller Bildungsbiografien, Betreuung durch einen schulfachlichen Koordinator, Binnendifferenzierung, Einbeziehung außerschulischer Lernorte und Bildungsträger, Enrichment-Angebote, Projektarbeit, Wettbewerbsarbeit

Zusammenarbeit mit den Eltern im „Elternnetzwerk Begabungsförderung“

Zusammenarbeit im „Kooperationsverbund Hochbegabtenförderung Braunschweig 1“

Zu dem Verbund gehören:

Kindertagesstätten

  • Ev. Kindertagesstätte St. Magni

Grundschulen

  • Grundschule Comeniusstraße
  • Grundschule Edith Stein
  • Grundschule Heinrichstraße
  • Grundschule Klint

Gymnasien

  • Wilhelm-Gymnasium

Die beteiligten Schulen und die Kita fördern besonders interessierte und begabte Kinder und Jugendliche u.a. durch kooperative Fördermaßnahmen. Entdecken und fördern von sog. „Underachievern“, Erleichterung des Übergangs von einer Schulform zur folgenden, Betreuung der Schülerinnen und Schüler, die zur Teilnahme an bestimmten Projekten die eigene Schule verlassen, schulformübergreifende Projekte und Lernangebote, Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte.

 

Ziele

Begabungsgerechtes und begabungsentwickelndes Lernen im Kontext eines integrativen Unterrichts- und Erziehungskonzepts, d.h.

  • konkrete Berücksichtigung und Förderung der je individuellen Fähigkeiten, Möglichkeiten und Interessen begabter Schülerinnen und Schüler
  • konkrete Berücksichtigung weiterer, noch nicht entfalteter Begabungen im Sinne einer Anleitung zur Erweiterung der Interessen
  • Stützung der Lernmotivation und Stärkung sozialer und kommunikativer Kompetenz

Schwerpunkte

  • Förderung der Fachkompetenz
  • Förderung der Methodenkompetenz
  • Vermittlung angemessener Lern- und Arbeitstechniken
  • Förderung der Lern- und Leistungsmotivation
  • Förderung des Aufbaus eines angemessenen Selbstbildes
  • Förderung kommunikativer Kompetenz
  • Förderung sozialer und emotionaler Kompetenz
  • Angebote zur Entwicklung in Lernfeldern, in denen die Schülerin bzw. der Schüler keine überdurchschnittlichen Leistungen und Interessen zeigt

Förderangebote

Förderangebote im laufenden Fachunterricht

  • Binnendifferenzierung im Rahmen des Curriculums
  • Binnendifferenzierung durch Arbeit an Projekten (fachbezogen, fachübergreifend, in Kooperation mit weiteren Bildungseinrichtungen)
  • Additive Lernangebote entsprechend den jeweiligen besonderen Fähigkeiten: Projekte, Arbeitsgemeinschaften, Wochenendkurse, Exkursionen usw.
  • Einbeziehung außerschulischer Lernorte und Bildungsträger

Förderangebote im Rahmen des Ganztagsangebots

  • Einrichtung von Arbeitsgemeinschaften, die den Bedürfnissen leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler entsprechen – dies hinsichtlich der thematischen Einrichtung, der Arbeitsmethoden und des Anspruchsniveaus
  • Tutorium: Betreuung selbstständigen Lernens in bestimmten Fachgebieten
  • Tutorium: Erarbeitung von Wettbewerbsbeiträgen
  • Betreuung der Schülerinnen und Schüler, die einen Jahrgang überspringen wollen oder bereits übersprungen haben, in kleinen Arbeitsgruppen mit variablen fachlichen Schwerpunkten; Betreuung der “Springer” sowohl in fachlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf die spezifischen sozialen Implikationen einer vorzeitigen Versetzung in den nächst höheren Jahrgang

Weitere Förderangebote

  • Freistellung von der Pflicht zur Teilnahme am regulären Fachunterricht für begrenzte Zeit zugunsten spezieller Lernangebote innerhalb und außerhalb der Schule
  • Öffnung des Unterrichts eines höheren Jahrgangs in einigen Fächern für begrenzte Zeit
  • Eröffnung der Möglichkeit, unverbindlich an Klausuren eines höheren Jahrgangs teilzunehmen
  • Vermittlung der Schülerinnen und Schüler in Projekte, die bei Kooperationspartnern durchgeführt werden