Am 3. Juni fand in Göttingen am Theodor-Heuss-Gymnasium die Preisverleihung des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen für den ehemaligen Regierungsbezirk Braunschweig statt. Im Rahmen der unterhaltsam gestalteten Feier konnten Gianice Güth (Jg. 10) und Kavya Gaurav (Jg. 9) zwei dritte Landespreise für Griechisch und Englisch entgegennehmen, Lina Ghabriche (Jg. 10) sogar einen ersten Landespreis für Englisch. Sophie Beyer (Jg. 8) konnte trotz eines Landespreises im Fach Latein leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen.

Praktisch für Gianice und Lina, die beide das Sprachenprofil belegt haben: Direkt von der Preisverleihung konnten sie in das Sprachenpraktikum des 10. Jahrgangs starten, das ebenfalls zu großen Teilen in Göttingen stattfand.

A. Greve-Sawla

Das diesjährige Theaterstück der AG Antikes Theater, die von Herrn Conrad geleitet wird, hat die Geschichte der Medusa – auf lustige und moderne Weise mit der antiken Komödie „Die Frösche“ verknüpft – dargestellt. Durch Interaktionen mit dem Publikum und die Nutzung der gesamten Aula war das Stück sehr lebendig, abwechslungsreich und unterhaltsam.
Die Komödie konnte alle Zuschauenden aus allen Jahrgängen ansprechen, ob es durch ein Rap-Duell a la „Bibi und Tina“ war oder die jugendliche Sprache der Schauspieler:innen. Die Kostüme waren ebenfalls modernisiert und treffend an die Geschichte angepasst. Die schauspielerischen Leistungen waren herausragend und für ein Schultheater etwas Außergewöhnliches.

Jedes Biennium (alle zwei Jahre) lädt der Niedersächsische Altphilologenverband zum hochrangigen landesweiten Wettbewerb rerum antiquarum certamen (RAC) ein, um die besten Altsprachler des Landes zu finden und auszuzeichnen.

In diesem Jahr sind mit Marielle Elfers und Paul Hansen in Wolfenbüttel gleich zwei WG-Schüler unter den Landesbesten ausgezeichnet worden.

In dem Wettbewerb gilt es, sich zunächst einer fordernden Wettbewerbsklausur zu stellen. Danach fertigen die Teilnehmer eine umfangreiche Hausarbeit zu verschiedenen Themen der Antike an. Marielle bearbeitete unter dem Titel „bellum iustum in Antike und Gegenwart“ die Frage nach dem gerechten Krieg, Pauls Arbeit thematisierte „die Ingenieurskunst des Römischen Reiches: Lehren für moderne Stadtplanung und Infrastrukturentwicklung“. Die abgegebenen Arbeiten waren ohne Ausnahme außerordentlich arbeitssam und kenntnisreich. Sie belegen eindrucksvoll, welche wertvollen Erkenntnisse die Beschäftigung mit den Alten Sprachen auch für die Herausforderungen unserer Gegenwart bereitstellen kann und legen ein großartiges Zeugnis für die Leistungen der Teilnehmer in den Alten Sprachen ab.

Nach strenger Gegenlese wurden die allerbesten Kandidatinnen und Kandidaten des Landes vom 12.-14. Juni dann noch zu einem Kolloquium nach Wolfenbüttel geladen. Die Teilnehmer stellten sich gegenseitig ihre Arbeiten vor und mussten vor einer strengen Wettbewerbsjury über weitere Themen referieren und eine Diskussion hierüber moderieren. In einer Feierzeremonie am 14.06. wurden sie für Ihre Leistung entsprechend gewürdigt und mit Buchpreisen beschenkt.

Marielle wurde in diesem Rahmen für ihre Leistung zudem mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes ausgezeichnet.

Zu ihrem beeindruckenden Erfolg gratulieren wir allen Teilnehmern und unseren beiden ausgezeichneten Landessiegern ganz herzlich!

Denis Duwe

Eine interaktive Reise durch Sprache, Kultur und Gemeinschaft

Im Rahmen des diesjährigen Sprachenpraktikums begaben sich Schülerinnen und Schüler aus dem Sprachprofil der 10. Klasse auf eine besondere Fahrt nach Göttingen – eine Stadt, die nicht nur reich an Geschichte und Wissenschaft ist, sondern sich auch als lebendiger Lernort für Sprache und Kultur erwies.

Montag – Die Vorbereitung: Göttingen entdecken und gestalten
Bevor es losging, stand am Montag die inhaltliche Vorbereitung im Fokus. In Kleingruppen erarbeiteten die Teilnehmenden eine eigene Stadtführung durch Göttingen. Jede Gruppe recherchierte Sehenswürdigkeiten und plante eigenständig kurze Vorträge zu den jeweiligen Stationen – von der Universitätsgeschichte bis hin zu akademische Bräuche wie der Gänseliesel. Ebenso wurden gemeinsame Aktivitäten, Restaurantbesuche und weitere Programmpunkte für die Fahrt abgestimmt.

Dienstag – Ankunft, Erkundung und Theaterabend
Am Dienstagmorgen machten wir uns mit dem Zug auf den Weg nach Göttingen. Nach dem Einchecken in der Jugendherberge führte der erste Weg direkt in die Innenstadt. Dort startete die selbstgestaltete Stadtführung. Jede Gruppe übernahm ihren vorbereiteten Part und präsentierte den anderen die Sehenswürdigkeiten – ein lebendiger Einstieg in das kulturelle Erbe der Stadt. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, um Göttingen individuell zu erkunden. Abends trafen wir uns schließlich zu einem kulturellen Highlight: einem Theaterbesuch, der nicht nur unterhielt, sondern auch zum Nachdenken anregte und einen gelungenen Tagesabschluss bildete.

Mittwoch – Sprache als Erlebnis: Spanisch und Griechisch im YLAB
Am Mittwoch erwartete die Schüler/innen ein spannender Tag im YLAB – dem geisteswissenschaftlichen Schülerlabor der Universität Göttingen. In zwei Gruppen wurde sich intensiv mit den gewählten Sprachen Spanisch und Altgriechisch beschäftigt. Das interaktive Programm bot dabei nicht nur klassischen Sprachunterricht, sondern forderte diese auf kreative und unterhaltsame Weise heraus: Vom Lösen eines Escape Rooms auf Spanisch bis hin zur Entwicklung eigener kleiner Theaterstücke wurde Sprache hier lebendig
und anwendbar gemacht.Der Abend wurde gemütlich in einer Studentenkneipe mit Live-Musik und Getränken
beendet– eine tolle Gelegenheit, sich untereinander über die Erlebnisse des Tages auszutauschen und als Gruppe weiter zusammenzuwachsen.

Donnerstag – Shakespeare erleben: Englisch im YLAB
Auch am Donnerstagvormittag ging es wieder ins YLAB, dieses Mal mit dem Fokus auf die englische Sprache. Im Zentrum stand das Werk von William Shakespeare – insbesondere Macbeth. In kreativen Workshops wurde sich sowohl literarisch als auch spielerisch mit der Tragödie auseinander gesetzt und ein tieferes Verständnis für Sprache, Handlung und Figuren entwickelt. Gegen Nachmittag stand dann mit vielen neuen Eindrücken die Rückreise nach Braunschweig an.

Freitag – Reflexion und kulinarischer Abschluss
Der folgende Freitag diente zur Nachbearbeitung der Reise. In der Schule wurden die Erlebnisse der Woche reflektiert, über das Theaterstück diskutiert und mit der Erstellung dieses HomepageBerichts begonnen. Zum Abschluss wurden gemeinsam spanische und griechische Rezepte zubereitet, welche die sprachlich und kulturell bildende Woche kulinarisch ausklingen ließen.

Wir danken dem Förderverein, der unsere Fahrt großzügig unterstützt hat.

Die Fachgruppe Alte Sprachen dankt im Namen aller Schüler:innen dem Förderverien sehr herzlich, der erneut die Finanzierung der wunderbaren Lernapp Navigium für drei Jahre übernommen hat.

Durch die zusätzliche Möglichkeit Vokabeln, aber auch Grammatik im Rahmen charmanter Gamification zu trainieren, macht sich im Latein- und auch Griechischunterricht teils sehr deutlich bemerkbar. Die Vokabelsicherheit nimmt zu und somit die Sicherheit unserer Schüler:innen im Unterricht!

Anbei gibt es knappe Einblicke aus der 6a. Unter https://www.navigium.de gibt es alles Wissenswerte um die Lernapp.

Fachgruppe Alte Sprachen

Am Montag, 10.2.25 hat der Griechischkurs Jahrgang 8 Besuch vom Jungen Theater bekommen. Nach einer Einführung in Lockerungsübungen für Schauspielende und in Sophpkles‘ Tragödie „Antigone“ haben die Schüler:innen Charakterisierungen der Personen erarbeitet. Diese wurden dann in zwei Gruppen als Standbilder vorgeführt.
Mit Wünschen für unseren Besuch beim Staatstheater endete die erste Runde unserer Premierenklasse.

Am Mittwoch, den 05.03.25 haben wir es dann selbst in die Hand genommen und sind ins Theater gegangen. Im kleinen Haus angekommen durften wir uns zunächst eine Tanzprobe und die erste Szene aus Antigone ansehen und im Anschluss Fragen stellen und mit dem Regisseur sprechen, der uns auch die Hauptdarsteller*innen und die Choreografin vorgestellt hat. Danach ging es ins große Haus, wo wir erst einmal mit Emily und Katja vom Theater über unsere Eindrücke gesprochen haben. Anschließend haben wir uns damit auseinandergesetzt, was wir tun würden, wenn wir Antigone wären und haben einen Text über “Wenn ich Antigone wäre,…” geschrieben.
Unsere Ergebnisse haben wir dann als Gruppe auf einem Plakat festgehalten, welches auch die Grundlage für unser eigentliches Projekt war: Wir haben in Vierergruppen einen Audiobeitrag erstellt, bei dem wir wieder zum Thema “Wenn ich Antigone wäre,…” gesprochen haben und außerdem noch gesagt haben, was für uns Widerstand bedeutet. Die Ergebnisse davon hatten wir schon beim ersten Treffen erarbeitet.
Der besagte Audiobeitrag wurde dann sogar auf der Premierenfeier abgespielt, wir sind also alle ein kleines bisschen berühmt geworden…😉

Am Samstag, den 15.03.25 ist dann der Griechischkurs bei der Premiere des Theaterstückes Antigone gewesen.
Um 18:30 Uhr trafen wir uns vor dem kleinen Haus. Dann haben wir unsere Garderobe abgegeben, ein Foto gemacht und sind anschließend zur Einführung des Stückes gegangen. Es wurde erläutert, dass es sich bei der Inszenierung um eine Zusammenarbeit vom Jungen!Theater und Tanztheater handeln würde, bevor die Charaktere und die Vorgeschichte erklärt wurden.
Um 20 Uhr begann dann das Stück. Zuerst ging es um Antigone und Ismene, die sich stritten, ob ihr Bruder Polyneikes begraben werde sollte oder nicht, obwohl vom König Kreon eben dies verboten worden war. Schließlich entschließt sich Antigone ihren verstorbenen Bruder gegen das menschliche Gesetz zu begraben, obwohl ihre Schwester Ismene dies nicht für gut befindet. Nachdem sie dies getan hat, wird es jedoch dem König Kreon gemeldet, der sie deshalb steinigen lässt. Durch viele Diskussionen mit seinem Sohn Haimon, der auch gleichzeitig Antigones Verlobter ist, und dem Seher Teiresias wird Kreon jedoch dazu überredet, Antigone wieder freizulassen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Antigone sich allerdings schon selbst das Leben genommen, um nicht durch Kreon zu sterben.
Aus diesem Grund ist Haimon so unglücklich, dass er Antigone in den Tod folgt. Durch Antigones Taten ist die Stadt Theben, in der die Geschichte spielt, nun frei.
Um 21:15 Uhr endete die Vorstellung und die Premierenfeier begann, bei der erst unser Audiobeitrag vorgespielt wurde, bevor alle Mitwirkenden namentlich aufgerufen wurden.
Im Anschluss begann die Premierenfeier mit Buffet.

Die schauspielerischen Leistungen überzeugten uns – allen voran der „Braunschweiger Chor“, der viel Bewegung in das Stück brachte. Die teils brachiale musikalische Untermalung passte sehr gut zu dem schlichten und stimmigen Bühnenbild.
Die Tanzeinlagen waren überschaubar, aber choreographisch interessant auf die Bühne gebracht. Die hier gezeigte Antigone war von Anfang an sehr klar in ihrem Vorhaben, hatte keinerlei Bedenken oder Überlegungen bezüglich ihrer Tat. Allein Kreon wurde durch Teiresias (in einem sehr spannend-gruseligen Auftritt) von seinem eigentlich Ansinnen abgebracht, so beugte er sich zuletzt eben doch dem Gesetz der Götter, wenngleich zu spät.
Insgesamt sind wir sehr erfüllt aus dem Kleinen Haus ausgezogen mit teils neuen Perspektiven zur Lage der Demokratie in unserer heutigen Zeit.

V. Göbbel, V. Meschter, S. Conrad

Ciceros de re publica

Unsere Aula im Hauptgebäude war gefüllt mit vielen interessierten Zuhörern, welche den Vortrag „Politische Krise und idealer Staat“ erwarteten. Dr. Müller von der Universität Bonn führte uns in Ciceros politische Schriften ein, die vor allem durch dessen Werdegang begeistern. Denn obwohl Cicero nicht aus einer führenden römischen Familie stammte, spielte er eine große Rolle in der römischen Politik. Seine politische Karriere endete jedoch, als dieser ins Exil geschickt wurde. Statt aufzugeben, wandte er sich der Philosophie zu und verfasste ein Werk, welches bis heute im politischen Diskurs anwendbar ist. Nämlich die „De re publica“. Dr. Müller erklärte, wie Cicero darin jedoch nicht nur darstellt, wie das Bild eines idealen Staates auszusehen hat, sondern auch warnt, dass jede Staatsform in eine Krise schlittern kann. Es wurde besonders interessant, als der Vortrag auch darauf einging, wie Cicero im Unterschied zu vielen anderen Philosophen sowohl das Theoretische als auch die eigenen politischen Erfahrungen anwenden konnte. Die Vorstellung regte dazu an, über den Inhalt von Ciceros Aussagen nachzudenken und zu versuchen diese auf aktuelle politische Geschehnisse zu beziehen. Wir danken Herrn Dr. Müller für diese tolle und informative Vorstellung!

Für die finanzielle Unterstützung danken wir der Maximilian-Garzmann-Stiftung, die unsere regelmäßigen Vorträge in den Alten Sprachen finanziert!

H. Landro

 

Nach längerer Pause konnten die „Griechischfreunde“ des WG endlich wieder einmal mit einer größeren Gruppe das Alte Museum in Berlin besuchen – passend zum 8. März lautete das Thema der Führung „Starke Frauen“. Der Archäologe Dr. Wienholz erläuterte uns sehr fachkundig und mitreißend Exponate aus der Dauerausstellung und der Sonderausstellung „Göttinnen und Gattinnen“, bei der Frauen in der griechischen Mythologie im Mittelpunkt stehen; die sehenswerte Ausstellung ist übrigens noch einmal bis Anfang Mai verlängert worden. Dr. Wienholz stellte teils verblüffende Bezüge her – so zwischen den sagenhaften Amazonen und englischen Bogenschützen im Hundertjährigen Krieg: Bogenschießen galt lange als „feige“ Art des Kampfes. Wir erfuhren auch, dass Amazonen im antiken Griechenland gern dargestellt wurden, weil sich so eine Möglichkeit bot, spärlich bekleidete Frauen zu zeigen, ohne den Anstand zu verletzen.

Falls Sie die „Griechischfreunde“ noch nicht kennen: Wir sind an der Antike interessierte Menschen aus der Schüler-, Lehrer- und Elternschaft des WG. Gemeinsam besuchen wir Veranstaltungen zur Antike und genießen bei „Symposien“ die griechische Küche. Uns verbindet ein Mailverteiler; falls Sie dort aufgenommen werden möchten, wenden Sie sich bitte an die Griechischlehrkräfte.

Annette Greve-Sawla

Dank der TheaterFLAT konnte am 22. Februar eine größere Gruppe von Interessierten aus den Griechischkursen, der AG „Antikes Theater“ und dem Latein-eA-Kurs 12 gemeinsam mit den Griechischlehrkräften Herrn Conrad und Frau Greve-Sawla einen beeindruckenden Theaterabend im „Aquarium“ des Staatstheaters erleben. „Laios“, der Vater des Ödipus, steht im Mittelpunkt des Stückes von Ronald Schimmelpfennig. Formal handelt es sich eher um eine lange, teils nicht lineare Erzählung, die aber von zwei Schauspielerinnen und einem Schauspieler sehr ausdrucksstark auf die Bühne gebracht wurde; die teils grausamen Seiten antiker Mythen wurden dabei nicht ausgespart.

Einige Eindrücke aus unserer Gruppe zur Aufführung: „anspruchsvoll“ – „interessante Inszenierung mit Bezug zur Moderne“ –„vielschichtige Betrachtung des Mythos“- „Auf jeden Fall beeindruckende schauspielerische Leistung, manchmal etwas zu modern und abstrakt. Der ziemlich große Freiraum zur Interpretation des Mythos ist auch sehr gut genutzt worden.“ – „Eine interessante Interpretation des Laios-Mythos, welche dennoch nahe am Original blieb.“

Wer jetzt neugierig geworden ist: Es gibt noch weitere Aufführungstermine (nähere Informationen dazu auf der Website des Staatstheaters: https://staatstheater-braunschweig.de/produktion/laios).

A. Greve-Sawla