Die Stadt Braunschweig will in einer Umfrage von den Jugendlichen wissen, wie sich die Corona-Pandemie auf sie ausgewirkt hat, um das Angebot für diese Gruppe anzupassen.
Die Sanierung und Renovierung des WGs geht voran. Nicht nur im Hinblick auf den Brandschutz wird das Schulgebäude optimiert, sondern auch die Verbesserung der Akustik ist ein Thema. Dafür werden sogenannte „Akustikelemente“ eingebaut. Das sind mit Stoff bespannte flache Baukörper, die an die Wand gehängt werden… also eigentlich ideal dazu geeignet, um daraus Bilder zu machen… –
Hast du Lust, einen Entwurf für die Gestaltung eines der Elemente zu machen und dann vielleicht noch einen Preis zu gewinnen? Dann mach mit beim Schülerwettbewerb „Style your school“!
Die Teilnahmebedingungen findest du HIER (pdf).
Eine Aktion des Verkehrsverbunds Braunschweig.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, 07.09.2021
Am 02.09.2021 wurden die neuen 5. Klassen in unserer Aula feierlich in die Schule aufgenommen.
Herzlich willkommen am WG!
Fotos: Hanna Lorenz, Anja Adomeit
Am 29. Juni 2021 wurde von dem Künstler Gunter Demnig zur Erinnerung an das Schicksal des Sickter Arztes Dr. Julius Bockemüller ein Stolperstein verlegt. Dies ist bereits der fünfte Stein, der vor dem Wilhelm-Gymnasium (WG) in Braunschweig auf die Verbrechen der Nationalsozialisten hinweist.
Paula Caesar, Anne Heinemann und Hanna Schwarz, Schülerinnen des WG, hatten im März 2020, im Rahmen einer Veranstaltung des Vereins „Stolpersteine für Braunschweig“, das Schicksal von Julius Bockemüller im Roten Saal des Schlosses eindrucksvoll vorgestellt. Wegen der Corona-Pandemie musste die Verlegung des Stolpersteins auf dieses Jahr verschoben werden.
Jutta Salzmann, Sprecherin des Vereins „Stolpersteine für Braunschweig“, wies in ihrer Ansprache auf die aktuelle gesellschaftliche Bedeutung der Stolpersteine hin und würdigte die Idee des Künstlers Gunter Demnig. Europaweit erinnern inzwischen über 75 000 Steine an Menschen, die in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, vertrieben oder deportiert worden sind. Angesichts von zunehmendem Rechtsextremismus und Rechtspopulismus ist es wichtig, vor Ort an die Opfer zu erinnern.
Schulleiter Volker Ovelgönne begrüßte die Anwesenden, brachte seinen Dank gegenüber den Schülerinnen und den Lehrerinnen Eike Conrady und Petra Weigel zum Ausdruck. Für die zahlreich anwesenden Schüler:innen sei die heutige Stolpersteinverlegung „lebendiger Geschichtsunterricht“.
Für die Stadt Braunschweig schlug Bürgermeisterin Anke Kaphammel den Bogen vom Nationalsozialismus zu aktuellen rechtsextremen Ereignissen: „Wir müssen weiterhin sehr wachsam sein und unsere Demokratie schützen.“
Die Schülerinnen stellten kurz den Lebensweg von Dr. Julius Bockemüller vor. Er war von
1906 bis zur Reifeprüfung 1915 Schüler am „Herzöglichen Wilhelm-Gymnasium“, wie die Schule damals offiziell hieß. 1924 ließ er sich als Landarzt in Sickte nieder, wurde 1942 nach einer Denunziation verhaftet. Nach einem Prozess vor dem Volksgerichtshof fand am 21. April 1943 in Berlin-Plötzensee die Hinrichtung statt.
Dr. Diethelm Krause-Hotopp überbrachte die Danksagung der Enkelinnen, die an der Veranstaltung aus gesundheitlichen Gründen leider nicht teilnehmen konnten.
Zum Abschluss legten Schülerinnen Rosen an die fünf Stolpersteine.
Dr. Diethelm Krause-Hotopp
Foto (Diethelm Krause-Hotopp): Der Stolperstein für Dr. Julius Bockemüller vor dem Wilhelm-Gymnasium in Braunschweig.
… zum Gedenken an unseren ehemaligen Schüler Dr. Julius Bockemüller
Nach und nach füllte sich der Gehweg vor dem Haupteingang. Anwesend waren einige VertreterInnen und an dem Projekt Beteiligte, die sich mit Lehrkräften, SchülerInnen und weiteren Interessierten versammelt hatten. Gegen 9 Uhr begann die Veranstaltung mit einer einstimmenden Musikeinlage von Charlotte Warstat und Alexander Schejok.
Die Begrüßung übernahm Herr Ovelgönne, der die Verlegung mit einer ‚lebendigen Geschichtsstunde‘ verglich. Daraufhin richtete auch Frau Salzmann vom Verein Stolpersteine für Braunschweig ein paar begrüßende Worte an die Runde und dankte in diesem Zug Herrn Dr. Krause-Hotopp, auf dessen Initiative hin diese Verlegung erst ins Rollen kam. Es folgte eine kurze Ansprache von Frau Kaphammel , der Bürgermeisterin in Braunschweig, mit dem wichtigen Appell, die Gräueltaten der NS-Zeit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und immer wieder daran zu erinnern, um auch in der heutigen Zeit den verstärkt aufkommenden rechtsextremistischen Strömungen entgegenzuwirken. Das Wort übernahmen daraufhin Paula Caesar, Anne Heinemann und Hanna Schwarz, drei Schülerinnen des 12. Jahrgangs, die sich mit dem Schicksal von Dr. Julius Bockemüller beschäftigt hatten.
Dieser war von 1906-1915 an unserer Schule, absolvierte hier sein Abitur und ließ sich schließlich nach seinem Medizinstudium als Landarzt in Sickte nieder. Bockemüller, der als Deutschnationaler anfangs noch mit der nationalsozialistischen Bewegung sympathisiert hatte, distanzierte sich zunehmend von den vorherrschenden Ideologien. Er scheute nicht davor zurück, seine Kritik mit Patienten und Freunden zu teilen, da er sich in Sicherheit glaubte. Neben systemkritischen Äußerungen führte auch die Tatsache, dass Bockemüller „Halbjude“ war, dazu, dass er zunehmend ins Visier der Nationalsozialisten geriet. Am 27. April 1942 wurde er schließlich inhaftiert, seine Hinrichtung erfolgte am 21. April 1943 in Berlin-Plötzensee.
Somit setzt diese recht kleine Veranstaltung ein doch enorm großes Zeichen. Zum Gedenken an unseren ehemaligen Schüler, seinen Einsatz und seinen Mut setzte der Künstler Gunter Demnig den Gedenkstein während der Ansprachen schließlich persönlich in den Gehweg ein. Daraufhin wurden diesem und den anderen vier Stolpersteinen Rosen beigelegt.
Zum Ende hin wurden von Frau Salzmann und Herrn Ovelgönne noch ein paar abschließende und dankende Worte ausgesprochen sowie herzliche Grüße im Namen der Enkelinnen Bockemüllers ausgerichtet, die leider nicht hatten erscheinen können. Mit ausklingender Musik löste sich die Versammlung langsam auf. Vereinzelt wurde sich noch angenehm unterhalten und das kleine Büfett sorgte für Stärkung.
Insgesamt war die Stolpersteinverlegung eine wertvolle und bewegende Veranstaltung mit einer immens wichtigen Botschaft. In diesem Sinne lasst uns die zurückliegenden Zeiten und die grausamen Taten des NS-Regimes nicht vergessen, das Leid und den Mut des Widerstandes der Menschen nicht abwerten und stattdessen an sie gedenken, und auch im Alltag unseren Mitmenschen immer offen begegnen und unsere Demokratie schützen, sodass derartige Anschauungen nie wieder bei uns Fuß fassen können.
Cara Döppmann
Am 29. Juni wird die – coronabegingt verschobene – Stolpersteinverlegung für unseren ehemaligen WG-Schüler Dr. Julius Bockemüller nachgeholt. Der Künstler Gunter Demnig beginnt morgens um 9.00 Uhr am WG mit der öffentlichen Verlegung, bevor weitere Steine in Braunschweig an diesem Vormittag folgen.
Leider dürfen platzbedingt nur wenige geladene Gäste – mit Abstand – direkt vor dem WG an der kurzen Zeremonie teilnehmen, zu der auch zwei Enkelinnen des Opfers anreisen werden. Herr Dr. Krause-Hotopp, der umfassend über das Schicksal des Sickter Arztes Bockemüller geforscht hat, übernimmt die Patenschaft für unseren neuen Stolperstein – vielen Dank!
E. Conrady
Stolpersteine: Schüler-Präsentationen der Biographie-Recherchen zu Dr. Julius Bockemüller
Dokumentation: Stolpersteine für das Wilhelm-Gymnasium (im Archiv der WGs)
„Stolperstein“ für WG-Schüler Dr. Heinrich Jasper (im Archiv des WGs)