… zum Gedenken an unseren ehemaligen Schüler Dr. Julius Bockemüller

Nach und nach füllte sich der Gehweg vor dem Haupteingang. Anwesend waren einige VertreterInnen und an dem Projekt Beteiligte, die sich mit Lehrkräften, SchülerInnen und weiteren Interessierten versammelt hatten. Gegen 9 Uhr begann die Veranstaltung mit einer einstimmenden Musikeinlage von Charlotte Warstat und Alexander Schejok.

Die Begrüßung übernahm Herr Ovelgönne, der die Verlegung mit einer ‚lebendigen Geschichtsstunde‘ verglich. Daraufhin richtete auch Frau Salzmann vom Verein Stolpersteine für Braunschweig ein paar begrüßende Worte an die Runde und dankte in diesem Zug Herrn Dr. Krause-Hotopp, auf dessen Initiative hin diese Verlegung erst ins Rollen kam. Es folgte eine kurze Ansprache von Frau Kaphammel , der Bürgermeisterin in Braunschweig, mit dem wichtigen Appell, die Gräueltaten der NS-Zeit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und immer wieder daran zu erinnern, um auch in der heutigen Zeit den verstärkt aufkommenden rechtsextremistischen Strömungen entgegenzuwirken. Das Wort übernahmen daraufhin Paula Caesar, Anne Heinemann und Hanna Schwarz, drei Schülerinnen des 12. Jahrgangs, die sich mit dem Schicksal von Dr. Julius Bockemüller beschäftigt hatten.

Dieser war von 1906-1915 an unserer Schule, absolvierte hier sein Abitur und ließ sich schließlich nach seinem Medizinstudium als Landarzt in Sickte nieder. Bockemüller, der als Deutschnationaler anfangs noch mit der nationalsozialistischen Bewegung sympathisiert hatte, distanzierte sich zunehmend von den vorherrschenden Ideologien. Er scheute nicht davor zurück, seine Kritik mit Patienten und Freunden zu teilen, da er sich in Sicherheit glaubte. Neben systemkritischen Äußerungen führte auch die Tatsache, dass Bockemüller „Halbjude“ war, dazu, dass er zunehmend ins Visier der Nationalsozialisten geriet. Am 27. April 1942 wurde er schließlich inhaftiert, seine Hinrichtung erfolgte am 21. April 1943 in Berlin-Plötzensee.

Somit setzt diese recht kleine Veranstaltung ein doch enorm großes Zeichen. Zum Gedenken an unseren ehemaligen Schüler, seinen Einsatz und seinen Mut setzte der Künstler Gunter Demnig den Gedenkstein während der Ansprachen schließlich persönlich in den Gehweg ein. Daraufhin wurden diesem und den anderen vier Stolpersteinen Rosen beigelegt.

Zum Ende hin wurden von Frau Salzmann und Herrn Ovelgönne noch ein paar abschließende und dankende Worte ausgesprochen sowie herzliche Grüße im Namen der Enkelinnen Bockemüllers ausgerichtet, die leider nicht hatten erscheinen können. Mit ausklingender Musik löste sich die Versammlung langsam auf. Vereinzelt wurde sich noch angenehm unterhalten und das kleine Büfett sorgte für Stärkung.

Insgesamt war die Stolpersteinverlegung eine wertvolle und bewegende Veranstaltung mit einer immens wichtigen Botschaft. In diesem Sinne lasst uns die zurückliegenden Zeiten und die grausamen Taten des NS-Regimes nicht vergessen, das Leid und den Mut des Widerstandes der Menschen nicht abwerten und stattdessen an sie gedenken, und auch im Alltag unseren Mitmenschen immer offen begegnen und unsere Demokratie schützen, sodass derartige Anschauungen nie wieder bei uns Fuß fassen können.

Cara Döppmann

Am 29. Juni wird die – coronabegingt verschobene – Stolpersteinverlegung für unseren ehemaligen WG-Schüler Dr. Julius Bockemüller nachgeholt. Der Künstler Gunter Demnig beginnt  morgens um 9.00 Uhr am WG mit der öffentlichen Verlegung, bevor weitere Steine in Braunschweig an diesem Vormittag folgen.

Leider dürfen platzbedingt nur wenige geladene Gäste – mit Abstand – direkt vor dem WG an der kurzen Zeremonie teilnehmen, zu der auch zwei Enkelinnen des Opfers anreisen werden. Herr Dr. Krause-Hotopp, der umfassend über das Schicksal des Sickter Arztes Bockemüller geforscht hat, übernimmt die Patenschaft für unseren neuen Stolperstein – vielen Dank!

E. Conrady

 

 

Stolpersteine: Schüler-Präsentationen der Biographie-Recherchen zu Dr. Julius Bockemüller

Dokumentation: Stolpersteine für das Wilhelm-Gymnasium (im Archiv der WGs)

„Stolperstein“ für WG-Schüler Dr. Heinrich Jasper (im Archiv des WGs)

Aufgrund von Corona fand die Climate-Action-Tagung, welche normalerweise in der Autostadt in Wolfsburg stattfindet, online statt. Nach einem holprigen Start mit vielen technischen Problemen startete man mit einem Input, welcher die Fördermöglichkeiten des Landes Niedersachsens und die Entwicklung eines Netzwerks in vielen Bereichen beleuchtete. So stellt das Land bis zu 1000 Euro für Projekte im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung und der Umwelt zur Verfügung. Nach weiteren Präsentationen ging es in die Gruppenphasen, wo Schüler aus verschiedenen Schulen und Städten sich austauschen und Ideen für ihre Stadt einbringen sollten. In der Gruppe, bestehend aus den Schulen aus Göttingen, Hannover und Braunschweig, erarbeiteten wir konkrete Ideen für nachhaltige Transportmöglichkeiten, welche den Weg zur Schule erleichtern sollen. Der Fokus lag hierbei auf dem Fahrrad, da das Interesse an diesem sehr groß ist. Folgende Punkte erarbeiteten wir aus:

– Ausleihe von Schlössern an Schulen gegen Pfand, falls welche vergessen werden.
– Mehr Stellplätze für Fahrräder (–> ggf. Mit Dach gegen Regen)
– Stationierung von kleinen Fahrradwerkstätten
– Errichtung von Fahrradstraßen vor Schulen und in Seitenstraßen

– jährlich stattfindender Wettbewerb zwischen Schulen. / Kommunen
– Projektwoche für unsere Schule mit dem Motto: „Fahrradfahren für Bäume!“

eröffnung des climate action netswerks

 

Die ausgearbeiteten Punkte stellten wir anschließend wieder in der großen Runde vor, wobei es in der darauffolgenden Vorste

llungen viel Motivation für unsere Projekte gab. Man zeigte uns Schüler und Schülerinnen, die Großes erreicht haben. Hierbei ist einer von diesen erschienen, der mit dem Bundespräsidenten nach Amerika fliegen durfte und in Deutschland mitverantwortlich ist für

die Errichtung des „Youth Lead“ Netzwerks. In der letzten Gruppenphase ging es darum, konk

rete Wege zu finden, um unsere Ziele zu erreichen. In unserer Gruppe erarbeiteten wir eine Projektwoche für Schulen aus, welche wir evtl. an unserer Schule umsetzen möchten. Gegen Ende wurde uns noch eine Jugendorganisation mit dem Fokus auf dem Klima gezeigt.

D. Scholze, Anas Al Natsheh, Ahmet Emuce und Noah Zimmer