Als UNESCO-Projektschule haben wir das Internat im Solling als Dialogpartner gewinnen können. Regelmäßig tauschen sich UNESCO-Schulen untereinander aus, um voneinander zu lernen, miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsame Projekte weiterzuentwickeln.

Wir begannen unsere Zugfahrt am Braunschweiger Hauptbahnhof, nach einem Umstieg erwarteten uns noch weitere Umstiege. Einer in Kreiensen, wo wir uns zum Gleis 72 begeben mussten. Schon eine sehr ungewöhnliche Zahl für einen Bahnhof dieser Größe. Wo wird uns dieses Gleis hinführen? Tatsächlich zum Internat oder vielleicht doch in eine magische Welt wie das Gleis 9¾?

Voller Ungewissheit bestiegen wir den Zug vom Gleis 72 aus. Ankunft in Holzminden. Normalität.
Nach einer kurzen Stadterkundung in Holzminden, begaben wir uns zum Internat, das schön gelegen über dem Städtchen thronte und tatsächlich ein bisschen an die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei erinnerte. Nur Zauberer gab es keine. Aber freundliche Menschen rund herum, wie Herrn Schmitz, ein Lehrer des Internats, der uns das beeindruckende Grundstück (50 ha) und die zahlreichen, imposanten Gebäude zeigte: mehrere Speisesäle, Teestube, Töpferei, Schreinerei, Bibliothek mit Lernzentrum, Tennisplätze, Sportplätze, Sternwarte, Kino, Reithalle, Bogenschießanlage, Reitplatz und noch vieles mehr. Eine Schule mit umfangreicher Infrastruktur, fast wie das Wilhelm-Gymnasium.

Nach der ausführlichen Tour stand unser erster Tagesordnungspunkt an. Wir kamen mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften zusammen, um einen Dialog über gute Schule zu führen und uns über die UNESCO-Arbeit in den Schulen auszutauschen. Die angesprochenen Themen waren z.B. die Einbringung von „Jugend debattiert“ in den Unterricht oder wie wir die Mitarbeit in Schule noch weiter demokratisieren können, unsere Bemühungen, unsere Schulen grüner und umweltfreundlicher zu gestalten. Die Zeit verging schnell und schon war es Zeit für Abendbrot. Das Zeitfenster für Mahlzeiten ist dort mit nur 20 Minuten recht kurz. Nach dem Abendessen mussten wir uns auf den Weg zur Sporthalle machen, da das Highlight des Tages noch bevorstand: Ein Basketballspiel gegen das Internatsteam! Voller Vorfreude zogen wir uns um und machten uns warm, niemand wusste wie das Spiel ausgehen würde. Und dann war es soweit, das Spiel begann. Es wirkte sehr ausgeglichen und als dann das erste Viertel vorbei war, stellte sich heraus, dass wir führten.
Die Führung verteidigten wir als Team, alle bekamen die Möglichkeit zu spielen und einen Beitrag zu leisten. Dann, Abpfiff und wir standen tatsächlich als Sieger dar. Mit 46 Punkten hatten wir elf Zähler mehr und freuten uns über das gute Spiel. Selbstverständlich gibt es eine Revanche und wir freuen uns schon, die Schülerinnen und Schüler des Internats am Solling wiederzusehen. Bis kurz vor 23:00 Uhr spielten wir noch zusammen Basketball in der Turnhalle, dann: Nachtruhe.
Am nächsten Morgen Frühstück, Abschlussgespräch und Heimreise nach Braunschweig.
Eine magische Erfahrung, eine Nacht im Internat.

Felix Weißleder
Jahrgang 12

Nach den beeindruckenden Meteoraklöstern, dem Orakel von Delphi und der historischen Olympiastätte sind wir gerade in der Nähe von Nafplio auf dem Peleponnes. In den kommenden Tagen geht es noch über Korinth nach Athen und dann zurück nach Braunschweig!

Direkt zu Beginn des neuen Schuljahres konnte die Entscheidung, dass endlich wieder Fahrten und Exkursionen stattfinden dürfen, für einige Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des WGs dazu genutzt werden, die “documenta fifteen“ in Kassel zu besuchen.

Die 15. Ausgabe der weltweit als bedeutendste Reihe von Ausstellungen für zeitgenössische Kunst bekannten documenta wurde hierbei von mehreren Kunstkursen sowie einem Philosophie-Kurs besucht, welche verschiedene ausgewählte Ausstellungsorte in einem Zeitraum von etwa fünf Stunden mal mehr, mal weniger beeindruckt besichtigen konnten. Dies fand zum Teil in der gesamten jeweiligen Kursgruppe statt, als auch in Kleingruppen zur freien Bewegung – der Vorteil: Jeder konnte mit seinem persönlichen documenta-Ticket den ÖPNV nutzen und so schnell zur nächsten gewünschten Ausstellung gelangen, um zahlreiche unterschiedliche Kunststile zu begutachten und für den späteren Gebrauch in den einzelnen Kursen zu reflektieren sowie zu interpretieren. So konnte der Tag in Kassel für alle effektiv genutzt werden. Lediglich die Mittagspause gestaltete sich aufgrund mangelnder oder sehr teurer Angebote in der Umgebung schwierig und konnte zu kalorienhaltigen Ergebnissen an der örtlichen Dönerbude führen.

Finn Siemonsen, Jg. 12

 

Selten wurde eine Ausstellung so kontrovers diskutiert. Selten waren die Vorwürfe so heftig, schienen die Kuratoren so ahnungslos und weltfremd. “Antisemita“ titelte Der Spiegel. „Abbruch“ forderten Politiker:innen. Und Ruangrupa, das für die documenta 15 und damit eine der größten Kunstveranstaltungen weltweit verantwortliche Künstler:innenkollektiv aus Indonesien? Gab sich in Kassel erst entspannt, dann gekränkt und letztlich empört. Sah sich in seinem Bemühen nicht gewürdigt, nicht verstanden. Die Sicht des sogenannten „globalen Süden“ auf den sogenannten „Westen“ wollte man ausstellen, die Ablösung des werkschaffenden Einzelnen durch das arbeitsteilige, an einer gerechteren Welt arbeitende, füreinander sorgende Kollektiv (Lumbung-Prinzip genannt).

Der Ansatz ist ehrenwert. Die Kunstwelt wird durch westliche Standards und Kapitalinteressen definiert, ebenso Ökonomie und Politik. Ein gewisses Überlegenheitsgefühl prägte und prägt die Haltung Europas und Nordamerikas im Kontakt mit dem Rest der Welt. Kolonialismus und Sklavenwirtschaft, sagen Theoretiker der Postcolonial studies, seien keineswegs überwunden. Sie würden nur nicht mehr benannt. Unser Wohlstand sei das Ergebnis fortgesetzter Ausbeutung.

Nicht nur die Rohstoffe unserer digitalen Endgeräte werden unter höchst fragwürdigen Bedingungen in Staaten mit höchst fragwürdigen Regierungen abgebaut. Nicht nur unseren Müll verklappen wir nach Asien und Afrika und nennen es Recycling.

Auch und vor allem unser Blick auf den Rest der Welt ist, so die Postkolonialismus-Theorie, durch unsere Geschichte geprägt, d. h. konstruiert. Andere Kultur komme vor bestenfalls als Folklore oder naive Kunst. Der Rest der Welt erscheint so, wie wir ihn uns vorstellen und wie er uns in den Kram und unsere Unterhaltung passt.

Diese Perspektive aufzubrechen, ist ein Anliegen von Ruangrupa. Ein anderes, zu zeigen, dass Kunst politisch sein kann und muss, um erniedrigende gesellschaftliche Zustände zu verändern und den Alltag der Menschen zu verbessern. Ein drittes, dass der Werkstattcharakter und der Kontakt von Gleichgesinnten im künstlerischen Prozess wichtiger sind als das fertige Werk.

Leider hat Ruangrupa bei der Auswahl eines Teils der Kunstwerke nicht so genau hingesehen, und die Politik in Kassel sich von bunten Gewändern einlullen lassen. Es gab eindeutig antisemtische Elemente. Es gab ein riesiges Banner des Kollektivs Taring Padi, das trotz vorheriger Beteuerungen, man habe die Kritik verstanden, zwei Tage nach Ausstellungsbeginn auf- und nach einem Proteststurm wieder abgehängt wurde. Es gab und gibt immer noch ein Herumlavieren mit neuen Vorwürfen, das jeden kritisch Denkenden entsetzt. Antisemitismus ist keine tolerierbare Meinung.

Trotzdem muss man sagen: Es handelt sich um einen sehr kleinen Teil der Ausstellung. Forderungen nach einem Abbruch sind populistisch, ignorieren das ernsthafte Bemühen all der anderen Künstler:innen, die zu sehen sind, und setzen letztlich fort, was man dem Westen vorwirft: die Definitionshoheit über das zu beanspruchen, was gesehen werden darf und was nicht. Liberal ist nicht, die Auseinandersetzung zu beenden, sondern sie zu führen. Und Kunst kann mehr sein als ihre dilettantischen Verantwortlichen. Abbrechen hieße, den Kontakt verweigern. Das ist eine recht kindische Haltung. Dem Mündigen zutrauen, sich selbst ein Bild zu machen. Darauf kommt es an.

So war die Entscheidung, mit Schüler:innen nach Kassel zu fahren, aus unserer Sicht richtig. Sie ermöglichte für viele eine Erstbegegnung mit zeitgenössischer Kunst, eine Konfrontation mit einem nicht-westlichen Blick auf die westliche Welt und die Auseinandersetzung mit den eigenen Standards von Wahrnehmung.

Dr. Alexander Huber

Am Ende eines langen Corona-Schuljahrs hat sich die 11e ein paar schöne Ausflüge verdient.

  • Am letzten Freitag vor den Ferien ging es zunächst nach Leipzig, wo wir u. a. die Thomaskirche und das Bachmuseum besichtigten.
  • Am Montag fuhren wir dann zum Heidepark, wo die verschiedensten Attraktionen unsicher gemacht wurden.
  • Zum Abschluss wurde am Dienstag der Brocken bezwungen.

Insgesamt war es ein sehr schöner Abschluss des Schuljahres!

Schöne Ferien allerseits wünscht die Klasse 11e!

Olaf Timme

Sechs Klassen des WGs machten sich am letzten Donnerstag vor den Ferien auf den Weg zur Ideen-Expo in Hannover. Hier ein paar Eindrücke der Schülerinnen und Schüler:

„Der Tag auf der IdeenExpo hat großen Spaß gemacht. Es gab sehr viele spannende und informative Exponate und auch die Show war wirklich unterhaltsam. Nur leider war es sehr voll und man musste lange anstehen.“

„Ich fand es total entspannt und schön. Mal was anderes als das, was man im Chemie- oder Physik-Unterricht so macht.“
„Ich fand die IdeenExpo sehr interessant und gut, dass man sehr viel selber experimentieren konnte.“

„Mir hat die IdeenExpo sehr gefallen. Es war sehr groß und vielfältig. Besonders gut war, dass für jeden etwas dabei war und man individuell entscheiden konnte, was man machen möchte und wofür man sich interessiert. Außerdem konnte man viel lernen und hat etwas als Klasse gemeinsam unternommen.“

Olaf Timme

Besuch der Gedenkstätte der JVA Wolfenbüttel in Kooperation mit der Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig

Im Fach Werte und Normen beschäftigen wir uns im Jahrgang 11 mit dem Rahmenthema „Recht und Gerechtigkeit“. Ist man immer für seine Taten verantwortlich? Wie entscheidet man, was Recht und Unrecht ist? Um die theoretischen Positionen von unter anderem Kant, Aristoteles oder auch Rawls zu vertiefen und einen Lebensweltbezug herzustellen, wurde eine große Kooperation durch Frau Winter mit der Oberstaatsanwältin Serena Stamer und der Gedenkstätte der JVA Wolfenbüttel angestoßen.

Am 20.06.2022 hatten wir die Möglichkeit, die Gedenkstätte zu besuchen. Die Exkursion hat unsere Erwartungen übertroffen. Die Gedenkstätte hatte anlässlich unseres Besuches extra geöffnet und uns mit einem großen Aufgebot an Referenten, darunter zwei Staatsanwältinnen der Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig, zwei Polizeibeamtinnen der Polizeiinspektion Braunschweig, Fachpersonal der Gedenkstätte und ein Mitarbeiter der JVA Wolfenbüttel, empfangen.

Der Tag fand in zwei Blöcken statt. Im ersten Block wurden wir in zwei Gruppen geteilt. Die eine Gruppe erhielt eine Führung durch die Dauerausstellung und viele Informationen zum historischen Hintergrund der JVA. Die andere Gruppe arbeitete währenddessen an interaktiven Tischen zu unterschiedlichen Fällen aus dem Zweiten Weltkrieg. Dabei wurde deutlich, wie sehr sich das Strafmaß dieser Zeit im Verhältnis zu unserer heutigen Zeit unterscheidet.

Im zweiten Block erhielten wir einen Einblick in die verschiedenen Fachbereiche unseres Rechtsstaates. Zunächst wurde uns das Ermittlungsverfahren an eingängigen Beispielen von der Kripobeamtin vorgestellt. Im Anschluss daran erfolgte ein Vortrag der Oberstaatsanwältin über die Zusammenarbeit der Staatsanwaltschaft und der Polizei über die Ermittlung bis hin zum Strafverfahren.

Nach einer ausführlichen Fragerunde erläuterte uns der JVA-Beamte den Arbeitsalltag in der JVA. Hierzu wurden uns auch Beispiele von verbotenen Gegenständen gezeigt, die von Insassen eingeschleust wurden.

Wir bedanken uns ganz herzlich für die tolle Möglichkeit, Recht und Gerechtigkeit so praxisorientiert erleben zu dürfen und können den nachfolgenden Kursen diese Veranstaltung wärmstens empfehlen!!!

Die Werte und Normen-Kurse von Frau Winter und Herrn Scholze

 

Auch die Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig berichtet auf ihrer Internetseite über den Besuch: Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe informierten sich in der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel über Strafverfolgung, Justiz und Strafvollzug

Nach zwei Jahren Corona-Pause, in dem der Schulsport und auch das Vereinsleben teilweise zum Erliegen gekommen waren, hat der Deutsche Skiverband sein Zertifizierungsprogramm für die Kooperation Schule und Verein wieder aufgenommen.
Mit großer Freude können wir berichten, dass unsere gemeinsame Bewerbung mit Eintracht Wintersport erfolgreich war, man bescheinigte uns, dass wir alle geforderten Qualitätskriterien erfüllen. Eine doch sehr schöne Bestätigung für unsere mehr als 40-jährige (!) erfolgreiche Kooperation.
Deshalb dürfen wir auch im kommenden Jahr das offizielle DSV-Logo, welches man vielleicht schon von der Homepage oder dem Briefkopf der Schule her kennt, weiterhin führen.

Ein großes Dankeschön gebührt an dieser Stelle dem Förderverein unserer Schule, welcher in den letzten Jahren bei der Beschaffung von neuen Skiausrüstungen für die Ski-Klassenfahrten oder von Skirollern für die Skilanglauf-AG eine große Hilfe war.

Hoffen wir alle darauf, die neuen Skiausrüstungen im Winter 2023 endlich nutzen zu können.

Christian Schindler