Still war es eigentlich während des ganzen Projekts nur zehn Minuten lang. In diesen zehn Minuten haben alle Beteiligten gebannt darauf gewartet, dass Stefan Lobas die ISS anfunkt und diese antwortet. Erst wurde die Stille zwei-, dreimal durch den Funkruf von Herrn Lobas unterbrochen, dann war ein Rauschen zu hören und im nächsten Moment antwortete der ESA-Astronaut Matthias Maurer von der ISS. Jetzt musste alles schnell gehen, wie in den Generalproben ausgiebig geübt, um die kurzen acht Minuten, die zur Verfügung stehen, voll auszunutzen. Und es funktionierte: Neunzehn von zwanzig Fragen konnten gestellt werden!
Aber zurück zum Anfang: Da gabe es eine Gruppe im Wahlfach Physik in Klasse 10, für die wir eine Idee brauchten. Und die Idee kam vom DLR School Lab in Form von Cosmic Call Tech, das ist ein mehrwöchiger Online-Kurs, in dem man lernt, selbst ein Empfangsgerät zu bauen. In mehreren Videokonferenzen haben uns Mario Geissler und Stefan Lobas vom DLR School Lab Braunschweig nicht nur geholfen, mehrere Empfangsgeräte, bestehend aus einem Laptop mit Linux-Betriebssystem und selbstgebauten Antennen, zu bauen, sondern haben den Schülern viele Grundlagen über das Funken beigebracht. Und sie freuten sich mit uns, wenn die Versuche klappten: erst Radio zu hören, dann Flug- und Amateurfunk und schließlich das durchaus fiese Fiepen von Satelliten.
Während des mehrwöchigen Projekts hatten wir das große Glück, eine der wenigen Schülergruppen zu sein, die auch das DLR School Lab in Braunschweig besuchen konnten, denn dort gab es unter anderem auch eine Versuchsstation für Amateurfunk, wobei dieser Versuch starke Konkurrenz durch den Virtual Reality-Besuch der ISS hatte. Wir lernten außerdem etwas zum Thema “Schwerelosigkeit im freien Fall” oder über die Arbeit eines Fluglotsen.
Nach und nach wurde durch die Begleitung des Leiters des DLR School Labs, Frank Fischer, klar, dass eine weitere Zielsetzung des Projekts Cosmic Call immer konkretere Formen annahm: Wir wollten einen Funkkontakt zur ISS herstellen, um Matthias Maurer Fragen stellen zu können.
Vier Schülerinnen und Schüler aus der Gruppe des Cosmic Call Techs wurden ausgelost, ihre Fragen stellen zu dürfen. Und so saßen Maja Helm, Matti Wiegand und Erik und Jan Kottmann nicht nur in der dreistündigen Generalprobe am Freitag, den 3.12., im Physikraum, sondern warteten aufgeregt am 10.12. darauf, dass wir per Videokonferenz dazugeschaltet wurden. Leider hatten die Umstände das DLR School Lab gezwungen, die gesamte Veranstaltung per Videokonferenz laufen zu lassen, anstatt die Schüler in den Hermann-Blenk-Saal der DLR-Forschungseinrichtung einladen zu können. Herr Brand vom NDR, der uns den Nachmittag über begleitet hatte, konnte unsere Aufregung und Freude auch in kleinen Interviews festhalten. Alle waren begeistert von der freundlichen, lockeren Art und Weise, wie Matthias Maurer die Fragen beantwortete.
Die kleine Gruppe im Physiksaal wurde an diesem Tag noch von Sophie Fürstenberg aus der Praktikumsgruppe ergänzt, die tagelang die Arbeit mit dem Empfangsgerät geübt hatte. Sophie hat das Projekt hier abschließend zum nächsten großen Erfolg gebracht, sie konnte gemeinsam mit Herrn Saremba die Antworten von Matthias Maurer klar und deutlich hören.
K. Reinecke












ompetenzen adressiert werden können, hat das Land Niedersachsen gleich von Beginn an eine volle Lehrerstelle zur Verfügung gestellt, welche im Rahmen von Abordnungen durch die Landesschulbehörde mit fünf Lehrkräften besetzt ist. Allein drei dieser Lehrkräfte werden vom Wilhelm-Gymnasium gestellt – Herr Bielenberg (seit Anfang an dabei), Herr Dr. Saremba (seit über 9 Jahren dabei) und Frau Idel (im zweiten Jahr dabei). Auch Herr Busch ist ein Akteur der ersten Stunde und aktuell immer noch als Pensionär an Bord. Mehrere Jahre hatte Herr Ewald bei der Ausgestaltung und Didaktisierung der Experimente und Experimentabläufe sowie bei der Schulung der studentischen Betreuerinnen und Betreuer mitgewirkt.