In diesem Jahr fand die Landesrunde der Mathematik-Olympiade wieder im gewohnten Format in Göttingen statt. Aus 4500 Teilnehmer:innen aus ganz Niedersachsen haben sich lediglich 227 Schüler:innen für die Landesrunde qualifiziert. Wir waren mit einem enorm großen Team dabei: 11 Schüler:innen aus allen Jahrgänge haben sich der Herausforderung gestellt, sich mit den besten Mathematiker:innen des Landes zu messen. Herzlichen Glückwunsch dafür an Yaya Jiang, Tobias Klebsch, Vera Göbbel, Hagen Petz, Anton Jüttner, Florian Herbote, Ben Fischer, Om Jagtap, Gabriel Tofan, Michai Tofan und Tom Schiefer. Zum Abschluss der intensiven Zeit gab es eine feierliche Siegerehrung in der Aula der Universität Göttingen. Hier konnten sich Florian (Bronze), Yaya (Silber), Anton (Silber) und Ben (Gold) über ihre hervorragenden Platzierungen freuen. Für den Schulpokal hat es trotz der vier Medaillen leider nicht gereicht, diese Auszeichnung ging an die Bismarckschule Hannover. Schön war es, Jonas Bröring zu treffen. Jonas hat von Klasse 5-13 in jedem Jahr in Göttingen an der Landesrunde teilgenommen, nun ist er als Student der Mathematik beim korrigieren dabei! Ein großes Dankeschön geht an die Mathematikfachgruppe, ohne deren unermüdliches Engagement unsere Erfolge nicht möglich gewesen wären und an unsere Schulleitung, die die Förderung mathematisch begabter Schülerinnen und Schüler hervorragend unterstützt. Petra Weigel

Petra Weigel

Fotos: mo-ni.de, Petra Weigel

 

Die Maximilian-Garzmann-Stiftung finanzierte zehn große Kantenmodelle für den Geometrieunterricht. Diese sind ganz hervorragend geeignet, um mathematische Zusammenhänge im Dreidimensionalen zu veranschaulichen und zu „begreifen“.

Die Fachgruppe Mathematik bedankt sich herzlich für diese tolle Förderung!

Wer die Nachrichten der letzten Wochen und Monate verfolgt hat, stellt fest, dass in unserer Gesellschaft Themen wie z.B. Waffenlieferungen und Cannabis Legalisierung aktuell viel diskutiert werden. Wir haben alle bereits Debatten zu diesen Themen in Fernsehsendungen gesehen oder selbst in unserem Familien- und Freundeskreis geführt. Der jährlich stattfindende Wettbewerb „Jugend debattiert“ soll diese Debatten ins Klassenzimmer holen.

Bevor wir uns mit den Kandidaten benachbarter Schulen austauschen konnten, bedurfte es einiger Vorbereitungen. An einem Freitagnachmittag vor einigen Wochen trafen sich vier Schüler aus den Jahrgangsstufen 10 bis 12 unserer Schule mit dem Organisator Herrn Wichner und wir erhielten eine erste Vorstellung über den Wettbewerb. Es wurde in einigen Debatten zur Probe über scheinbar belanglose Themen wie: „Sollte es nur noch einfarbige Gummibärchen geben?“, aber auch über strittige Fragen wie: „Sollte die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen abgeschafft werden?“ hitzig debattiert.

Es zeigte sich, dass es bei dem Wettbewerb „Jugend debattiert“ nicht nur auf Fachwissen und stichhaltige Argumente, sondern auch auf die Strukturierung der eigenen Aspekte ankommt.

Vor der eigentlichen Debatte wird sich in eine Pro- und eine Contra Seite per Los aufgeteilt. Die Debattanten der jeweils gleichen Seite sprechen sich untereinander über eine einheitliche Struktur ab. Dies ist besonders wichtig, denn bevor sich in der großen Gruppe gegenseitig ausgetauscht werden kann, fasst jeder Teilnehmer seine Sichtweise in einem Anfangsplädoyer in zwei Minuten zusammen.

Die Glocke erklingt und die Jury bittet in den offenen Austausch zu gehen. Nun wird die Debatte lebendig und die unterschiedlichen Sichtweisen deutlich. Schließlich fasst jeder Debattant seine Erkenntnisse und wesentlichen Schwerpunkte am Ende der Debatte kurz zusammen.

Gespannt auf die Debatten betraten wir am Dienstagmorgen, den 26.01.2023 den Vorraum der Großen Schule in Wolfenbüttel. Alle Debattanten aus der Region Braunschweig-Wolfenbüttel-Salzgitter sammelten sich zunächst in der kleinen Aula des Gymnasiums. Auf der Bühne waren bereits Tische und Stühle für die späteren Final Debatten vor großem Publikum vorbereitet. Die Anspannung bei den Debattanten unserer Schule: Frieda Lässig, Anas Al Natsheh und Petros Tatsis stieg, als es in den Vorbereitungsraum für die ersten Debatten ging.

Die Glocke erklingt, die Debatte beginnt.

Die Schüler der Sekundarstufe I und II debattierten jeweils getrennt mit unterschiedlichen Fragen. Eine Jury aus Lehrern und Schülern bepunktete alle Teilnehmer und gab anschließend ein kurzes Feedback mit Stärken und Verbesserungsvorschlägen. Nach der ersten Runde folgte nach einer kleinen Pause die zweite Debatte im kleinen Rahmen. Die Sekundarstufe I debattierte zu den Themen Schülerzeitungen an weiterführenden Schulen und öffentlich verfügbares Obst und Gemüse auf städtischen Grünanlagen.

Jan-Marten Kleine-Besten (Jg. 12)

Die Schüler:innen der Chemie-Kurse von Frau Holland und Frau Reinecke sind am 16.02. ins XLab nach Göttingen gefahren und haben dort Aspirin selber hergestellt. Dazu haben sie Salicylsäure und Essigsäureanhydrid in einem Rundkolben mit aufgesetztem Rückflusskühler gekocht. Um die Reinheit des Aspirins zu erhöhen, wurde das Rohprodukt gewaschen und umkristallisiert. Das Auskristallisieren des Aspirins war ein spannender Moment: hatte man zuvor alles richtig gemacht, so sah man zunächst erste weiße Aspirinkristalle in der durchsichtigen Flüssigkeit und wenige Sekunden später war alles milchig trüb. Anschließend wurde die Reinheit der Rohprodukte und der Endprodukte der Schüler:innen mithilfe der Dünnschichtchromatografie überprüft: die meisten Gruppen hatten bei ihrem Endprodukt bereits eine Reinheit von ca. 80 % erreicht. Diese Reinheit reicht allerdings nicht aus, um das selbst gemachte Aspirin bei den nächsten Kopfschmerzen auszuprobieren: Um die Zulassung als Medikament zu bekommen, ist eine Reinheit von über 99% nötig.

Stephanie Holland

Fotos: Stephanie Holland

Nach zweijähriger `Corona-Pause´ konnte die Ski-AG wieder in ihr traditionelles Trainingslager in Oderbrück fahren, um sich auf die Wettkämpfe für Jugend trainiert für Olympia vorzubereiten. So dachten wir alle… . Leider spielte das Wetter nicht mit, der Schnee ließ auf sich warten, die Wettkämpfe konnten nicht stattfinden, aber wir haben das Beste daraus gemacht.

Voller Eifer absolvierten die Teilnehmer der Ski-AG Trainingseinheiten mit Stockläufen oder auf Skirollern. An dieser Stelle möchten wir noch einmal ein großes Dankeschön an den Förderverein der Schule aussprechen, der uns bei der Investition in diese Trainingsgeräte sehr unterstützt hat.

Abgerundet wurde die Trainingswoche mit einer Wanderung auf den Achtermann und den Besuch des Eisstadions in Braunlage zum Eislaufen.

Mit einer Modenschau und einer tollen Abschlussparty ging die Woche dann zu Ende.

Es war ein schöner Anfang nach zweijähriger Pause und der Schnee zum Skilaufen wird auch bald kommen… .

Text: Christian Schindler

Fotos: Anne Pfleiderer, Christian Schindler und Volker Thomsen

An der 62. Runde der Mathematik-Olympiade haben am WG wieder sehr viele Schüler:innen an der 1. Runde teilgenommen. Zuhause haben sie neben all den anderen schulischen Belangen schwierige Aufgaben gelöst und, ganz wichtig, ihre Ergebnisse sehr gut begründet aufgeschrieben.

40 von ihnen haben das so gut gemacht, dass sie sich für die 2. Runde qualifiziert haben.

Am 9. November 2022 rauchten die Köpfe im WG – in 180, bzw. 240 Minuten galt es vier anspruchsvolle mathematische Probleme zu lösen.

Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen!

Es haben sich bei dieser Klausur 11 Schüler:innen für die Teilnahme an der Landesrunde in Göttingen qualifiziert. Dies ist bei über 4000 Bewerber:innen auf nur 220 Plätze ein sehr bemerkenswerter Erfolg!

Am 24.1.2023 haben wir alle Teilnehmer:innen der 2. Runde in einer stimmungsvollen Feierstunde geehrt. Dort wurden die Urkunden, die Klausuren und Preise überreicht.

Herr Ovelgönne drückte seinen Respekt vor den erbrachten Leistungen aus und dankte der Fachgruppe Mathematik für die zeitintensive Durchführung dieses anspruchsvollen mathematischen Wettbewerbs. Wie gut, dass sich die Schüler:innen des WGs besser mit Zahlen auskennen, als Mutter Dachs.

Miká Müller aus dem 13. Jahrgang hat die Feierstunde mit einem spannenden und sehr informativen Vortrag über künstliche Intelligenz bereichert. Er hat in anschaulichster Weise erläutert, wie künstliche Intelligenz angewendet wird und wo ihre Grenzen liegen.

Für die wunderschöne musikalische Umrahmung danken wir Josephine aus dem 8. Jahrgang.

Petra Weigel

Am 26. Januar fand wieder der jährliche Vorlesewettbewerb Englisch der 7. Klassen statt. Acht Kandidat:innen präsentierten ihre Vorlesekünste in der Aula des Haupthauses. Für die 7a lasen Aina Brücher Nicolau und Viktoria Hilger, für die 7b Elly Brunke und Karolin Haase, für die 7c Edith Spreer und Linus Seiffert und für die 7d Sophia Letsch und Josefine Dippe. Die Schüler:innen hatten Ausschnitte aus Roald Dahls Roman „The Witches” vorbereitet. Aina, Elly und Sophia schafften es in die 2. Runde, in der ein unbekannter Text gelesen werden musste. Die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht, doch schlussendlich kürte sie Elly Brunke zur Schulsiegerin. Herzlichen Glückwunsch! Elly und die Zweitplatzierte Sophia vertreten unsere Schule beim Stadtentscheid an der NO im März.

Alle Teilnehmer:innen erhielten einen Buchgutschein vom Förderverein des WG.

Wir wünschen Elly und Sophia viel Erfolg für den Stadtentscheid!

Alina Grazei

Fachgruppe Englisch

 

Fotos: Christina Titze

Am 21.12.22 unternahm der eA-Kurs Latein mit Frau Thiele eine Exkursion nach Hamburg zur Ausstellung “Die neuen Bilder des Augustus”: Dort waren viele Ausgrabungsstücke (z.B. Stauen des Augustus und Wandmalereien aus Pompeji) ausgestellt, die zu sehen man sonst nach Italien fahren muss. Leider durfte man dort keine Fotos machen – außer von der farbigen Nachbildung der Augustusstatue von Primaporta.
Zusätzlich gab es eine Ausstellung mit Nachbauten antiker Bauwerke mit Lego zu bestaunen. Einige Beispiele sind hier zu sehen.
Zur Erholung konnten alle noch ein wenig Hamburg in Adventsstimmung genießen, bevor es drei Stunden lang (plus Verspätung) mit Nahverkehrszügen wieder Richtung Braunschweig ging.

Sylvia Thiele

Georg Büchners „Woyzeck“ ist in Niedersachsen Pflichtlektüre für das Abitur 2024. Der Kurs De1 hat sich die Inszenierung von Lilja Rupprecht, Erstaufführung am 17. April 2021, im Schauspielhaus Hannover angesehen. Eine Kritik in Schlaglichtern.

Die Bewegungen der einzelnen Protagonisten (das Zucken, das krampfhafte Bewegen des Hauptmanns) zeigten ihren Geisteszustand und ihren eigenen Wahnsinn. (Djamila)

Die Verbindung vom Text des Marktschreiers mit einer direkten Ansprache Woyzecks hat noch einmal deutlicher die Problematik von Woyzecks Stellung in der Gesellschaft wiedergegeben. (Judith)

Woyzeck wurde sehr wahnsinnig dargestellt (bspw. durch sein Geschrei gegenüber anderen Figuren über Kleinigkeiten). (Sedef)

Der Schauspieler hat die Rolle des Hauptmanns gut verdeutlicht. (Greta)

Woyzeck wird meistens in tiefsten Wahnphasen dargestellt, der Facettenreichtum seines Charakters aus Liebe zu Marie, aus Sorge um seinen Sohn und sein finanzielles Verantwortungsbewusstsein für seine Familie wurden für mich nicht immer deutlich genug herausgestellt. (Jan-Marten)

Die immer intensiveren, grellen und flackerndern Farben zum Ende des Stückes stellten sehr gut den immer instabileren Zustand von Woyzeck dar. (Leonard)

Der Doktor war noch verrückter, als ich dachte (wälzt sich auf dem Boden und tanzt eigenartig). (Tom)

Das Bühnenbild wurde mit interessanten Elementen gestaltet. Vor allem die Drehbühne war ein besonderes Element, da die Schauspieler gegen die Drehrichtung liefen. (Berenike)

Durch die Filmprojektion der Großmutter, die das Märchen erzählte, wurden die Gedanken Woyzecks und der zunehmende Wahnsinn deutlich. (Carlotta)

Die Emotionen aller Charaktere wurden gut dargestellt. (Lina)

Die zusätzliche Unterstützung durch die Kamera und die filmischen Ausschnitte haben das Stück überzeugend modernisiert, zum Beispiel die Live-Übertragung der das Märchen erzählenden Großmutter, welche auf das Bühnenbild projiziert wurde. (Rune)

Die Interpretation des Doktors und des Hauptmanns waren sehr interessant, gerade da beide als beinahe wahnsinnig dargestellt wurden (bspw. durch das Zucken des Hauptmanns beim Reden). (Hans Philipp)

Anschaulich und gut nachvollziehbar war der innere Konflikt Woyzecks, dargestellt durch flackernde Lichter und laute, mehrfach wiederholte Ausrufe (z. B. sein Rang im Militär), welche im Laufe der Aufführung zunahmen. (Robin)

Im Grunde sind alle irre in dieser Inszenierung, die Menschen laufen, schreien, zucken verzweifelt in den letzten Zügen auf dem Rad der Welt, während ihr Gehirn im Stroboskoplicht zerfällt. Gut besetztes, gut gemachtes modernes Theater! (Hbr)

Besetzung
Woyzeck: Sebastian Nakajew / Marie & Andres: Amelle Schwerk / Arzt: Alban Mondschein / Hauptmann: Sebastian Jakob Doppelbauer / Großmutter: Sabine Orléans

Fotos: Kerstin Schomburg, Staatstheater Hannover

Griechenland erfahren – das haben wir (21 Griechischlernende aus den Jahrgängen 11 bis 13, Frau Heider und ich) im Herbst 2022 im wörtlichen und übertragenen Sinn. Nach fünf Jahren Pause konnte endlich wieder die traditionelle Studienfahrt des Faches Griechisch stattfinden.

In zwei Vorbereitungstreffen wurden wir von Expertenteams aus der Gruppe zu den verschiedensten Themen informiert, die nicht nur antike Kunstgeschichte, sondern u. a. auch die Geschichte Griechenlands seit der Antike umfassten. Unsere Referendarin Frau Minou brachte uns wichtige neugriechische Wendungen bei. Andere Expertenteams referierten dann vor Ort in Griechenland zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten.

Ende September starteten wir in Braunschweig bei Kälte und Dunkelheit und kamen in Thessaloniki bei strahlendem Sonnenschein an. Nach einigen Telefonaten mit dem Reiseunternehmen, bei denen sich unser Gruppenmitglied, das flüssig Neugriechisch spricht, zum ersten Mal als Dolmetscher bewährte, waren auch Bus und Busfahrer gefunden. Im Lauf der nächsten Tage lernten wir Kostas‘ Fähigkeiten als Fahrer sehr zu schätzen, er manövrierte den Bus sicher über zahlreiche schmale und kurvige Bergstraßen.

Von Thessaloniki aus hatten wir durch eine Flugverschiebung einige Monate zuvor eine große Wegstrecke zu bewältigen, abends mussten wir nämlich schon in Delphi sein. Dennoch blieb Zeit für eine kurze Stippvisite bei den Meteora-Klöstern. Die einzelnen Klöster scheinen auf steilen Sandsteinfelsen tatsächlich „in der Höhe“ zu schweben, wie es ihr Name sagt.

Die rötlichen Felsen um Delphi herum schimmerten schon in der Abendsonne, als wir endlich dort ankamen. Nachdem wir von unseren Zimmern aus den spektakulären Blick auf den Golf von Itea genossen hatten, begann das typische Abendprogramm der Fahrt: das Abendessen aus der Gruppenkasse. Gemeinsam probierten wir uns durch die Speisekarten und lernten die griechische Küche genauer kennen, auch ihre zahlreichen vegetarischen Gerichte.

Am nächsten Morgen besuchten wir das Heiligtum von Delphi, den Sitz des berühmten Orakels. Immer wieder bewundernswert ist, dass es die Griechen geschafft haben, in das steile Gebirge außer dem Apollotempel und zahlreichen Schatzhäusern auch ein Theater und ein Stadion zu bauen. Natürlich stand, wie an den anderen besuchten Orten, das zur Grabung gehörende Museum ebenfalls auf dem Programm.
Am Nachmittag bewältigten wir wieder einen weiten Weg: von Delphi über die neue, die Meerenge bei Patras überspannende Brücke bis nach Olympia (Pelopnnes). Nach der Nacht in einem Hotel, dessen Google-Bewertungen alle etwas beklommen gemacht hatten (So schlimm war es dann doch nicht …), brachen wir zum Austragungsort der Olympischen Spiele auf. Tatsächlich regnete es! Daher schauten wir zunächst im Museum vorbei, um dann das Heiligtum mit den Ruinen des Zeus- und Heratempels zu besichtigen. Natürlich fand im antiken Stadion der traditionelle Wettlauf statt; das WG hat also einen neuen amtierenden Olympiasieger.

Und erneut stand uns eine längere Busfahrt bevor, diesmal quer über die Peloponnes nach Tolo. In dem kleinen Badeort konnten wir uns in einem Hotel, in dem wir dank Nachsaison meist unter uns waren, für drei Nächte häuslich einrichten. Von Tolo aus besuchten wir das antike Theater in Epidauros, das heute noch für Aufführungen genutzt wird. Die Akustik ist spektakulär, durch Flöten oder Singen darf man sie aber nicht testen, wie uns vom Aufsichtspersonal sehr schnell deutlich gemacht wurde. Nachmittags stand Nauplion/Nafplio auf dem Programm, eine idyllische Kleinstadt und zu Anfang des 19. Jahrhunderts Griechenlands erste Hauptstadt.

Kostas‘ Nachfolger Giorgos brachte uns am folgenden Tag zu den mykenischen Herrschersitzen Mykene und Tiryns. In Mykene soll der Sage nach Agamemnon geherrscht haben, der Anführer der Griechen im Trojanischen Krieg. Erfreulicherweise ist in Mykene noch viel zugänglich, unter anderem eine unterirdische Zisterne. In anderen Grabungsstätten ist nach meiner Beobachtung in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr abgesperrt worden und manches gar nicht mehr zu finden – so auch eine römische Latrine in Korinth, die ich der Gruppe als Highlight angekündigt hatte. In (Alt-)Korinth machten wir nämlich auf dem Weg nach Athen einen Zwischenstopp. Bis auf die Reste des Apollontempels sind in Korinth sonst römische Ruinen zu sehen, da die Römer die Stadt nach der Eroberung zunächst zerstört und dann neu aufgebaut hatten. Natürlich hielten wir auch am Kanal von Korinth.

Endlich dann die Ankunft in Athen! Unser Hotel lag in Psirri, einem Viertel mit rauhem Charme (Gebäude wie der Braunschweiger Rathaus-Anbau, überall Graffiti, aber zahlreiche nette Tavernen und Cafes, teils mit Live-Musik). Zum Kennenlernen spazierten wir bei mittlerweile eher hochsommerlichem Wetter zum Syntagma-Platz und beobachteten den Wachwechsel der Ehrenwache vor dem Grabmal des unbekannten Soldaten, ein eher tänzerisches als martialisches Ritual. Abends zog es uns, wie noch häufiger in den kommenden, Tagen in die Plaka, die Altstadt Athens am Fuß der Akropolis.

In den nächsten beiden Tagen konnten dann endlich all die Orte besucht werden, von denen im Griechischunterricht so oft die Rede ist und deren Abbildungen allen an der Antike Interessierten geläufig sind: die Akropolis mit dem Parthenon, das Akropolismuseum, in dem die bedeutenden Funde von der Akropolis und Bauteile der Heiligtümer wie Teile des Parthenonfrieses ausgestellt sind, die Agora, der Marktplatz des antiken Athen, auf dem Sokrates seine Mitbürger ansprach und mit beharrlichem Nachfragen zum Überdenken ihres vermeintlichen Wissens brachte, und das Archäologische Nationalmuseum, in dem wir weltberühmte antike Kunstwerke wie die Totenmaske des „Agamemnon“ aus Mykene bewundern konnten. Die parkähnliche Anlage der Agora (mit Schildkröten!), die Ruhe auf dem Gelände und im Museum sprach die Gruppenmitglieder besonders an – ein großer Kontrast zu der vor allem an Ein- und Ausgang überlaufenen Akropolis, die man natürlich trotzdem besucht haben muss.

Da wir am 3. Oktober erst nachmittags zum Flughafen gebracht wurden, gab es vormittags noch die Gelegenheit, entweder das Marmorstadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit, in dem sogar eine Sportveranstaltung stattfand, oder den antiken Friedhof Athens, den Kerameikos, kennen zu lernen. Voller neuer Eindrücke traten wir die Rückreise an und kamen nachts in Braunschweig an. Die Fahrt wird sicher allen, die dabei waren, unvergesslich bleiben.

Vielen Dank an die Schulleitung und das Kollegium für die Unterstützung und an den griechischen Staat für die großzügige Eintrittsregelung bei Studienreisen!

Annette Greve-Sawla