Dr. Julius Bockemüller

Am 29. Juni 2021 wurde von dem Künstler Gunter Demnig zur Erinnerung an das Schicksal des Sickter Arztes Dr. Julius Bockemüller ein Stolperstein verlegt. Dies ist bereits der fünfte Stein, der vor dem Wilhelm-Gymnasium (WG) in Braunschweig auf die Verbrechen der Nationalsozialisten hinweist.

Paula Caesar, Anne Heinemann und Hanna Schwarz, Schülerinnen des WG, hatten im März 2020, im Rahmen einer Veranstaltung des Vereins „Stolpersteine für Braunschweig“, das Schicksal von Julius Bockemüller im Roten Saal des Schlosses eindrucksvoll vorgestellt. Wegen der Corona-Pandemie musste die Verlegung des Stolpersteins auf dieses Jahr verschoben werden.

Jutta Salzmann, Sprecherin des Vereins „Stolpersteine für Braunschweig“, wies in ihrer Ansprache auf die aktuelle gesellschaftliche Bedeutung der Stolpersteine hin und würdigte die Idee des Künstlers Gunter Demnig. Europaweit erinnern inzwischen über 75 000 Steine an Menschen, die in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, vertrieben oder deportiert worden sind. Angesichts von zunehmendem Rechtsextremismus und Rechtspopulismus ist es wichtig, vor Ort an die Opfer zu erinnern.

Schulleiter Volker Ovelgönne begrüßte die Anwesenden, brachte seinen Dank gegenüber den Schülerinnen und den Lehrerinnen Eike Conrady und Petra Weigel zum Ausdruck. Für die zahlreich anwesenden Schüler:innen sei die heutige Stolpersteinverlegung „lebendiger Geschichtsunterricht“.

Für die Stadt Braunschweig schlug Bürgermeisterin Anke Kaphammel den Bogen vom Nationalsozialismus zu aktuellen rechtsextremen Ereignissen: „Wir müssen weiterhin sehr wachsam sein und unsere Demokratie schützen.“

Die Schülerinnen stellten kurz den Lebensweg von Dr. Julius Bockemüller vor. Er war von

1906 bis zur Reifeprüfung 1915 Schüler am „Herzöglichen Wilhelm-Gymnasium“, wie die Schule damals offiziell hieß. 1924 ließ er sich als Landarzt in Sickte nieder, wurde 1942 nach einer Denunziation verhaftet. Nach einem Prozess vor dem Volksgerichtshof fand am 21. April 1943 in Berlin-Plötzensee die Hinrichtung statt.

Dr. Diethelm Krause-Hotopp überbrachte die Danksagung der Enkelinnen, die an der Veranstaltung aus gesundheitlichen Gründen leider nicht teilnehmen konnten.

Zum Abschluss legten Schülerinnen Rosen an die fünf Stolpersteine.

Dr. Diethelm Krause-Hotopp

 

Foto (Diethelm Krause-Hotopp): Der Stolperstein für Dr. Julius Bockemüller vor dem Wilhelm-Gymnasium in Braunschweig.

… zum Gedenken an unseren ehemaligen Schüler Dr. Julius Bockemüller

Nach und nach füllte sich der Gehweg vor dem Haupteingang. Anwesend waren einige VertreterInnen und an dem Projekt Beteiligte, die sich mit Lehrkräften, SchülerInnen und weiteren Interessierten versammelt hatten. Gegen 9 Uhr begann die Veranstaltung mit einer einstimmenden Musikeinlage von Charlotte Warstat und Alexander Schejok.

Die Begrüßung übernahm Herr Ovelgönne, der die Verlegung mit einer ‚lebendigen Geschichtsstunde‘ verglich. Daraufhin richtete auch Frau Salzmann vom Verein Stolpersteine für Braunschweig ein paar begrüßende Worte an die Runde und dankte in diesem Zug Herrn Dr. Krause-Hotopp, auf dessen Initiative hin diese Verlegung erst ins Rollen kam. Es folgte eine kurze Ansprache von Frau Kaphammel , der Bürgermeisterin in Braunschweig, mit dem wichtigen Appell, die Gräueltaten der NS-Zeit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und immer wieder daran zu erinnern, um auch in der heutigen Zeit den verstärkt aufkommenden rechtsextremistischen Strömungen entgegenzuwirken. Das Wort übernahmen daraufhin Paula Caesar, Anne Heinemann und Hanna Schwarz, drei Schülerinnen des 12. Jahrgangs, die sich mit dem Schicksal von Dr. Julius Bockemüller beschäftigt hatten.

Dieser war von 1906-1915 an unserer Schule, absolvierte hier sein Abitur und ließ sich schließlich nach seinem Medizinstudium als Landarzt in Sickte nieder. Bockemüller, der als Deutschnationaler anfangs noch mit der nationalsozialistischen Bewegung sympathisiert hatte, distanzierte sich zunehmend von den vorherrschenden Ideologien. Er scheute nicht davor zurück, seine Kritik mit Patienten und Freunden zu teilen, da er sich in Sicherheit glaubte. Neben systemkritischen Äußerungen führte auch die Tatsache, dass Bockemüller „Halbjude“ war, dazu, dass er zunehmend ins Visier der Nationalsozialisten geriet. Am 27. April 1942 wurde er schließlich inhaftiert, seine Hinrichtung erfolgte am 21. April 1943 in Berlin-Plötzensee.

Somit setzt diese recht kleine Veranstaltung ein doch enorm großes Zeichen. Zum Gedenken an unseren ehemaligen Schüler, seinen Einsatz und seinen Mut setzte der Künstler Gunter Demnig den Gedenkstein während der Ansprachen schließlich persönlich in den Gehweg ein. Daraufhin wurden diesem und den anderen vier Stolpersteinen Rosen beigelegt.

Zum Ende hin wurden von Frau Salzmann und Herrn Ovelgönne noch ein paar abschließende und dankende Worte ausgesprochen sowie herzliche Grüße im Namen der Enkelinnen Bockemüllers ausgerichtet, die leider nicht hatten erscheinen können. Mit ausklingender Musik löste sich die Versammlung langsam auf. Vereinzelt wurde sich noch angenehm unterhalten und das kleine Büfett sorgte für Stärkung.

Insgesamt war die Stolpersteinverlegung eine wertvolle und bewegende Veranstaltung mit einer immens wichtigen Botschaft. In diesem Sinne lasst uns die zurückliegenden Zeiten und die grausamen Taten des NS-Regimes nicht vergessen, das Leid und den Mut des Widerstandes der Menschen nicht abwerten und stattdessen an sie gedenken, und auch im Alltag unseren Mitmenschen immer offen begegnen und unsere Demokratie schützen, sodass derartige Anschauungen nie wieder bei uns Fuß fassen können.

Cara Döppmann

Bei der Bundesrunde der 60. Mathematik-Olympiade hat die niedersächsische Mannschaft abgeräumt:

Alle 13 Schüler aus den Klassen 7 bis 13 gewannen einen Preis.

Vom Wilhelm-Gymnasium waren Ben Fischer und Jonas Bröring dabei. Jonas ist Abiturient und hat somit seine Mathematik-Olympiaden-Karriere mit einem dritten Platz auf Bundesebene mit diesem krönenden Abschluss beendet. Ben hat einen ersten Platz erreicht. Dieses Ergebnis ist besonders hervorzuheben, da er als Frühstarter die Aufgaben der Achtklässler erfolgreich bearbeitet hat. Sicher wird er auch in den kommenden Jahren erfolgreich sein.

Ein weiterer erster Preis ging nach Braunschweig: Matti Schoss vom Martino-Katharineum überzeugte ebenfalls durch seine Leistungen.

Das gesamte niedersächsische Team hat außerordentlich erfolgreich abgeschnitten, und so liegt Niedersachsen zum ersten Mal in der langen Geschichte des Wettbewerbs an der Spitze der inoffiziellen Wertung der Bundesländer.
Die Bundesrunde fand in diesem Jahr aufgrund der Corona-Situation dezentral statt. In zwei 4,5-stündigen Klausuren am 14./15. Juni wurden aus den 191 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern jahrgangsweise die Besten ermittelt. In jedem Jahrgang werden dabei mehrere Preise vergeben. Die Ergebnisse wurden am Dienstag (22. Juni) im Rahmen einer feierlichen Online-Siegerehrung bekanntgegeben.

Bei der Mathematik-Olympiade geht es darum, durch logisches Denken und mit guten Ideen Aufgaben aus Bereichen wie Geometrie, Zahlentheorie oder Kombinatorik zu lösen. In Niedersachsen wird die Mathematik-Olympiade vom MO-Ni e.V. ehrenamtlich organisiert. Das Bundesrundenteam wurde in diesem Jahr geleitet von Markus Hoffmann (Gymnasium Bad Nenndorf) und Viola Jary (Ulricianum Aurich). Unterstützt und gefördert wird der Wettbewerb seit vielen Jahren durch das Niedersächsische Kultusministerium, durch die Georg-August-Universität Göttingen und durch die Stiftung NiedersachsenMetall. Die Mannschaft wurde aufgrund der Ergebnisse bei der Niedersächsischen Landesrunde im Februar ausgewählt und in einem achttägigen Online-Seminar auf die Bundesrunde vorbereitet.

Die Preisverleihung kann unter https://youtu.be/dcvEX6mM5R4 angesehen werden.

Petra Weigel und mo-ni.de

 

Bundesrunde der Mathematik-Olympiade 2021

 

Am 29. Juni wird die – coronabegingt verschobene – Stolpersteinverlegung für unseren ehemaligen WG-Schüler Dr. Julius Bockemüller nachgeholt. Der Künstler Gunter Demnig beginnt  morgens um 9.00 Uhr am WG mit der öffentlichen Verlegung, bevor weitere Steine in Braunschweig an diesem Vormittag folgen.

Leider dürfen platzbedingt nur wenige geladene Gäste – mit Abstand – direkt vor dem WG an der kurzen Zeremonie teilnehmen, zu der auch zwei Enkelinnen des Opfers anreisen werden. Herr Dr. Krause-Hotopp, der umfassend über das Schicksal des Sickter Arztes Bockemüller geforscht hat, übernimmt die Patenschaft für unseren neuen Stolperstein – vielen Dank!

E. Conrady

 

 

Stolpersteine: Schüler-Präsentationen der Biographie-Recherchen zu Dr. Julius Bockemüller

Dokumentation: Stolpersteine für das Wilhelm-Gymnasium (im Archiv der WGs)

„Stolperstein“ für WG-Schüler Dr. Heinrich Jasper (im Archiv des WGs)

Pünktlich zum Sommer hat die Klasse 5a in vier NW-Stunden den Schulgarten sowohl mit dem Einpflanzen von ausgewählten Pflanzen als auch mit bunten Steinen und Blumentöpfen noch schöner werden lassen.

In verschiedenen Gruppen wurden Blumentöpfe und Steine bemalt, Samen eingepflanzt, Pflanzen bestimmt und künstlerisch beschriftet, Bohnen-Beete errichtet, Unkraut und Brombeer-Sträucher entfernt und vieles mehr.

Die Klasse hatte große Freude an der Arbeit im Schulgarten und die Schülerinnen und Schüler konnten viele Aspekte, die sie im NW-Unterricht zum Thema Samenpflanzen beschrieben haben, in der originalen Natur wiederfinden.

L. Watermülder

Du bist nie sprachlos, Du liebst Sprachen, Du schreibst gern oder drehst gern Filme mit FreundInnen?

Dann schau Dir die Homepage vom Bundeswettbewerb Fremdsprachen an; da gibt es für jeden den passenden Wettbewerb.

 

Zum Wettbewerb gibt es auch eine

Informations-Videokonferenz von Herrn Conrad am

Dienstag, 15.06., 19.00 – ca. 19.30 Uhr

für alle Interessierten.

 

Mail an

zum 1. und 2. Platz beim Junior.ING Schülerwettbewerb 2020/2021

Stadiondach – durchDACHt konstruiert. Unter diesem Motto suchte die Ingenieurkammer Niedersachsen kreative Ingenieurtalente. Das Dach einer Stadion-Zuschauertribüne war zu entwerfen und ein maßstabgetreues Modell einzureichen, welches mindestens eine Last von 250g tragen kann. Gar keine leichte Aufgabe – zumal die Baumärkte in der Wettbewerbszeit wegen Corona nicht immer offen waren!

Von insgesamt 35 Modellen aus ganz Niedersachsen haben es zwei Modelle von Schülern des Wilhelm-Gymnasiums auf die ersten beiden Plätze in der Alterskategorie I: Klasse 5-8 geschafft:

Hannes (Jg. 6) überzeugte die Jury mit seiner Konstruktion „Krokomant“ (Krokodil + Diamant). Sein absolut stabiles Trägergestell vergleicht Hannes mit einem Krokodil, dem man einen Stock ins Maul gesteckt hat, damit es nicht zubeißen kann. Das abgespannte Dachmodul ähnelt einem geschliffenen Diamanten. Hannes erhielt dafür den 2. Preis.

Lena (Jg. 5) schaffte mit ihrer La Ola Arena sogar auf den 1. Platz. Wie die Welle (spanisch: la ola) der Zuschauer im Stadion wölbt sich der blaue Stoff nach oben und bildet mit der farbenfrohen Holzkonstruktion ein stabiles  Dach. Lena hat sich damit für die Teilnahme am Bundeswettbewerb qualifiziert.

Auch Aina, Alessandra und Julia (Jg. 5) haben es trotz der schwierigen Umstände und Kontaktbeschränkungen geschafft, gemeinsam ein Modell zu konstruieren und einzureichen.

Wir gratulieren allen Teilnehmern ganz herzlich und drücken Lena die Daumen für die Bundesrunde.

C. Buchmüller und K. Schlotter

 

Junior.ING Schülerwettbewerb (und Imagefilm)

Die erst 12-jährige Friederike Heinichen aus der Klasse 6c, jüngste Werferin von TuRa Braunschweig, hat sich beim Hammerwurf-Leistungstest am Landestützpunkt Braunschweig  in die DLV-Rangliste geworfen.

Am 22.05.2021 fand auf der BSA Rüningen ein Hammerwurf-Leistungstest statt, zu der Stützpunktleiter Klaus Schmidt eingeladen hatte, um neben Bundes- und Landeskaderathleten auch jugendlichen NachwuchswerferInnen die Möglichkeit zu geben, sich für Meisterschaften zu empfehlen oder Qualifikationsnormen zu werfen.

Insgesamt 9 Werferinnen und Werfer sind nach Braunschweig gekommen, um sich in einem gemischten Wettkampf unter strengen Hygieneauflagen zu messen.

Friederike hat in der AK W14 den 1. Platz belegt. Sie warf den 3kg-Hammer in persönlicher Bestleistung auf 29,08 m und landete damit auf dem 3. Platz der DLV-Rangliste.

Mit ihrem Trainer Klaus Schmidt arbeitet Friederike an ihrem großen Ziel, in den Landeskader des NLV der AK U16 aufgenommen zu werden. Dazu fehlen ihr derzeit noch 4 m.

 

I‘m a Scientist, Get me out of here (Ich bin Wissenschaftler*in, holt mich hier raus!) ist ein Online-Angebot, das Schülergruppen den direkten Austausch mit Wissenschaftler*innen zu den unterschiedlichsten Themenbereichen ermöglicht. Am 23. März 2021 wurde uns, der Klasse 10m3, im Biologie-Unterricht von Frau Holland die Möglichkeit gegeben an diesem Projekt teilzunehmen. Wir konnten eine halbe Stunde lang in einem Live-Chat mehreren Wissenschaftler*innen Fragen rund um das Thema Infektionen, dem Arbeitsalltag als Wissenschaftler*in und aktuellen Forschungsthemen stellen. Diese Fragen wurden uns dann sachlich und verständlich beantwortet.

 

Folgende Fragen haben uns besonders interessiert:

1. Schüler*in: Welches Vorgehen würden Sie Schülern empfehlen, die in Zukunft im Bereich Immunbiologie arbeiten wollen? 

Wissenschaftler*in:  Vielleicht mal ein Praktikum in einem immunologischen Labor machen und ein Biomedizin- oder Biologiestudium.

Wissenschaftler*in: Als Leistungskurse würde ich Biologie und Englisch empfehlen. Englisch, da es die Hauptsprache in der Wissenschaft ist. Viele Publikationen gibt es z. B. nur auf Englisch und es hilft dabei, mit ausländischen Forschenden zusammen zu arbeiten.

Wissenschaftler*in: Ein bisschen in der Schule anstrengen hilft. 😉 Man kann Biologie an manchen Unis auch ohne NC studieren, manche anderen interessanten Studiengänge aber nicht. Und ein bisschen reinschnuppern, ob es auch etwas für dich ist.

Wissenschaftler*in: Man kann auch eine Ausbildung zum Bio-Laborant machen.

Wissenschaftler*in: Schaue schon jetzt, wo die Themen, die dich in der Immunbiologie interessieren, gemacht werden, stelle den Kontakt her und versuch, mit einem Praktikum Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln. Wenn es den Anschein hat, dass du damit weitermachen willst, studiere Biologie/Bioinformatik/Bioengineering. Die Immunbiologie ist auch mit fast jedem anderen System im Körper verbunden, so dass du auch über diese Wege gehen könntest.

 

2. Schüler*in: Warum kann sich ein Mensch, aber zum Beispiel kein Vogel mit einem Virus infizieren?

Wissenschaftler*in: Der Virus kann sich auf einen bestimmten Wirt spezialisieren. Es gibt z. B. auch Viren, die gerne Vögel befallen und keine Menschen…

Wissenschaftler*in: Es gibt auch Viren, die Vögel infizieren, zum Beispiel das Grippevirus. Aber nicht alle Viren können alle Lebewesen infizieren, das hängt auch von Faktoren an den Zellen ab.

Wissenschaftler*in: Das Usutuvirus zum Beispiel ist sehr tödlich für Amseln!

 

3. Schüler*in: Vitamin C soll das Immunsystem stärken. Ist ein Infektionsrisiko höher, wenn man einen Vitamin C Mangel hat?

Wissenschaftler*in: Das Infektionsrisiko nicht unbedingt, aber die Immunabwehr ja. Man kann es genauso wahrscheinlich kriegen, aber schlechter abwehren.

 

4. Schüler*in: Wie mutiert ein Virus bzw. gibt es Fälle, in denen Viren durch Mutationen schwächer wurden?

Wissenschaftler*in: Mutationen entstehen ständig, als kleine Fehler bei der DNA-Replikation. Aber nur Mutationen, die für das Virus vorteilhaft sind, setzen sich durch.

Wissenschaftler*in: Viren haben ein nicht so effektives System zur Reparatur ihres Genoms, da kommt es schneller zu Fehlern bei der Vervielfachung. Manche dieser Fehler können aber auch von Vorteil sein. Das kennt man ja aus der Evolution.

Wissenschaftler*in:  Mutationen kommen natürlich vor und der Virus versucht den optimalen Weg zu finden, um zu überleben. Es kann also vorkommen, dass eine Mutation auch vorteilhaft für den Wirt ist und schwächere Symptome hat.

 

5. Schüler*in: Warum ist nicht jeder nach einer Covid-Erkrankung immun?

Wissenschaftler*in: Es kommt darauf an, wie schnell das Immunsystem der jeweiligen Person lernen kann. Nicht alle reagieren gleich. Zudem kann es sein, dass es eine Mutante ist, welche der Körper noch nicht kennt.

Wissenschaftler*in antwortet zum selben Thema: Man weiß noch gar nicht, ob es überhaupt komplette Immunität gegen Corona nach einer Infektion gibt. Aber meistens ist die zweite Infektion dann nicht so stark, da der Körper sie schneller abwehren kann. Es hängt aber immer davon ab, wie gut das Immunsystem die Viren erkennt. Es gibt da Unterschiede zwischen den Menschen.

 

6. Schüler*in: Wie entwickelt man die Impfstoffe?

Wissenschaftler*in: Man gibt dem Körper einen kleinen Teil oder eine abgeschwächte Form des Erregers. Das merkt sich der Körper und wenn mal der echte Erreger kommt, ist das Immunsystem schon vorbereitet.

Wissenschaftler*in: Normalerweise dauert das viele Jahre, weil man erst ein geeignetes Teil finden muss (z. B. ein Protein von einem Virus), was das Immunsystem gut erkennen kann. Und es wird meist erst an Tieren getestet.

Wissenschaftler*in: Man sucht einen charakteristischen Teil des Erregers, der nicht woanders vorhanden ist und dann testet man an Zellen, dann an Tieren und dann an Personen, wie sie auf diesen Stoff reagieren und ob es das Immunsystem gegen eine Infektion stärkt… Nur dann wird es zugelassen.

Wissenschaftler*in: Es fängt damit an, dass man ein Ziel am Virus finden muss, das angreifbar ist und Virusvermehrungen verhindern oder verlangsamen kann. Daraus entwickelt man dann einen optimierten Virusbestandteil, der abgeschwächt oder künstlich hergestellt sein kann. Oft braucht man auch noch Zusatzstoffe, die die Immunreaktion anregen.

 

7. Schüler*in: Wie lange dauert die Entwicklung eines Impfstoffes?

Wissenschaftler*in: Je nachdem wie viele Personen dran arbeiten, wie leicht es ist, solche Ziele zu identifizieren und was die Finanzierung ist von diesen Projekten… Meistens ist es auf Jahre bezogen und auch dann kann es an einer der Teststufen scheitern!

 

8. Schüler*in: Wieso müssen die Covid-19 Impfstoffe so stark gekühlt werden?

Wissenschaftler*in: Die mRNA Impfstoffe müssen bei –80 Grad gelagert werden, da RNA sehr instabil ist und schnell abgebaut wird. Andere Impfstoffe, wie der von AstraZeneca, können bei höheren Temperaturen gelagert werden, weil sie auf DNA und nicht RNA basieren.

 

Notiert von: Jasmin Drogon, Berenike Loch, Julia Witt, Lale Loran, Helen-Sophie Facius, Robin Sandau und Theresa Bruns

 

Link zum Projekt: https://imascientist.de