Die Chorfahrt vom 8. bis 10. März 2023 hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht. Nachdem wir am Mittwochvormittag in Wernigerode angekommen waren, ging es gleich mit einer kleinen Aufwärmübung für alle los. Nach dem Mittagessen folgten dann zwei mehrstündige Proben mit dem ganzen Mittel- und Oberstufenchor. Auch am Donnersag wurde eifrig für das große Abschlusskonert am Ende des Schuljahres geprobt. Einige Schüler.innen brachten ihre Musikinstrumente mit und erprobten mit Frau Dreßel Begleitungen für einige Chorstücke. Auch draußen hatte der Chor viel Spaß bei einer kleinen Wanderung zum Schloss Wenigerode. An vielen Stellen lag sogar noch Schnee und es gab ausgiebige Schnellballschlachten. Am Donnerstagabend gab es einen wundervollen „Bunten Abend“, an dem im großen Probenraum alle um den Flügel herumsaßen und Lieder aus früheren Chorjahren gesungen haben. Es gab Snacks und es wurde viel getanzt und gelacht. Dank der tollen Organisation und den zahlreichen Proben mit Frau Holzfuß, Frau Wiebusch, Frau Dreßel, Herrn Lindemann und Johannes Kaufmann aus Jahrgang 13 (Klavier) konnten wir am Freitag eine Gesamtprobe mit allen erprobten Stücken machen. Alle waren sehr zufrieden mit dem Resultat der vergangenen Probentage. Und dann war die schöne Zeit im Harz auch schon vorbei und wir fuhren mit dem Reisebus zurück nach Braunschweig.

Ada Roemheld, Klasse 7b

Bei schönem Frühlingswetter machte Herr Bohne mit uns einen Rundgang durch unseren Garten und gab uns wertvolle Tipps zum optimalen Standort der Pflanzen, zur Pflege und zum Wassersparen. Toll war auch, dass wir nebenbei auf verschiedene Wildkräuter im Garten hingewiesen wurden und in Anwesenheit des Fachmanns zum Beispiel Giersch oder Knoblauchrauke probieren konnten. Natürlich sollte man das nicht ohne genaue Kenntnis alleine machen. Danach säten wir verschiedene Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Basilikum etc.) aus und übten das Pikieren.

Wir freuen uns schon auf den anschließenden Workshop zur Verwendung unserer Kräuter!

S. Hofmann Garten-AG

Auch in diesem Jahr sind wieder Jugendbuchautoren ans Wilhelm-Gymnasium gekommen, um aus ihren Büchern vorzulesen. Am 10. November besuchte uns Andreas Schlüter, der schon 120 Bücher, darunter mehrere spannende Reihen, geschrieben hat. Sein erstes und bekanntestes Buch ist „Level 4 – Die Stadt der Kinder“. Er hat aus seiner neuesten Reihe „Danger Zone“ und aus seiner Reihe „Survival“ gelesen. Die 5. Klassen hatten viele, z. T. sehr originelle Fragen, die Herr Schlüter alle gerne beantwortet hat.
Am 11. November war Christian Linker zu Gast, der bereits im letzten Jahr am WG war. Er las in 6. und 7. Klassen u. a. aus seinen Büchern „RaumZeit“, „Stadt der Wölfe“ und „Blitzlichtgewitter“. Die Schülerinnen und Schüler kamen mit Herrn Linker in interessante Gespräche über die vorgelesen Texte und über das Schreiben an sich, denn einige schreiben auch selbst. Die Autorenlesungen haben insgesamt große Lust aufs Lesen gemacht!

Katja Tscherwen

 

Schülerinnen des 13. Jahrgangs haben erfolgreich beim Sally-Perel-Preis teilgenommen und ein Preisgeld von 1000 Euro gewonnen. Der Sally-Perel-Preis möchte ein Zeichen gegen Rassismus und Gewalt setzen. Seit 2013 wird er fast jährlich für Projekte junger Menschen rund um das Thema Respekt und Toleranz vergeben.

Die Schülerinnen entwickelten im Rahmen des „Werte und Normen“-Unterrichts ein Kinderbuch für mehr Respekt und Toleranz.

Die sogenannte „Regenbogengruppe“ eines Tierkindergartens beschäftigt sich dabei mit Geschlechterrollen und religiöser Toleranz und lädt ihre jungen Leser*innen zum Mitmachen ein. Um dies zu realisieren, haben sich die Schülerinnen auf den Weg zum Kindergarten Melverode gemacht. Dort ist den Vorschulkindern die Geschichte vorgelesen und spielerisch der Umgang mit Mitmenschen vermittelt worden.

Von dem Gewinn möchten die Schülerinnen weitere Bücher drucken lassen und diese den Kindergärten in Braunschweig für ihre Vorschularbeit schenken.

W. Ulbricht

Wie sind die Zellen der Pflanzen aufgebaut?
Welche Aufgaben haben die einzelnen Zellstrukturen?
Warum können wir im Lichtmikroskop diese Strukturen nicht alle in jeder Zelle sehen?
Und was macht eigentlich ein gutes Modell in der Biologie aus?

Diesen und noch weiteren Fragen ist die Klasse 7c im Biologieunterricht nachgegangen.
Dabei sind wunderbare Modelle von Pflanzenzellen entstanden. Im Original können diese im Biologieraum der Außenstelle bewundert werden.

K. Schlotter

Direkt zu Beginn des neuen Schuljahres konnte die Entscheidung, dass endlich wieder Fahrten und Exkursionen stattfinden dürfen, für einige Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des WGs dazu genutzt werden, die “documenta fifteen“ in Kassel zu besuchen.

Die 15. Ausgabe der weltweit als bedeutendste Reihe von Ausstellungen für zeitgenössische Kunst bekannten documenta wurde hierbei von mehreren Kunstkursen sowie einem Philosophie-Kurs besucht, welche verschiedene ausgewählte Ausstellungsorte in einem Zeitraum von etwa fünf Stunden mal mehr, mal weniger beeindruckt besichtigen konnten. Dies fand zum Teil in der gesamten jeweiligen Kursgruppe statt, als auch in Kleingruppen zur freien Bewegung – der Vorteil: Jeder konnte mit seinem persönlichen documenta-Ticket den ÖPNV nutzen und so schnell zur nächsten gewünschten Ausstellung gelangen, um zahlreiche unterschiedliche Kunststile zu begutachten und für den späteren Gebrauch in den einzelnen Kursen zu reflektieren sowie zu interpretieren. So konnte der Tag in Kassel für alle effektiv genutzt werden. Lediglich die Mittagspause gestaltete sich aufgrund mangelnder oder sehr teurer Angebote in der Umgebung schwierig und konnte zu kalorienhaltigen Ergebnissen an der örtlichen Dönerbude führen.

Finn Siemonsen, Jg. 12

 

Selten wurde eine Ausstellung so kontrovers diskutiert. Selten waren die Vorwürfe so heftig, schienen die Kuratoren so ahnungslos und weltfremd. “Antisemita“ titelte Der Spiegel. „Abbruch“ forderten Politiker:innen. Und Ruangrupa, das für die documenta 15 und damit eine der größten Kunstveranstaltungen weltweit verantwortliche Künstler:innenkollektiv aus Indonesien? Gab sich in Kassel erst entspannt, dann gekränkt und letztlich empört. Sah sich in seinem Bemühen nicht gewürdigt, nicht verstanden. Die Sicht des sogenannten „globalen Süden“ auf den sogenannten „Westen“ wollte man ausstellen, die Ablösung des werkschaffenden Einzelnen durch das arbeitsteilige, an einer gerechteren Welt arbeitende, füreinander sorgende Kollektiv (Lumbung-Prinzip genannt).

Der Ansatz ist ehrenwert. Die Kunstwelt wird durch westliche Standards und Kapitalinteressen definiert, ebenso Ökonomie und Politik. Ein gewisses Überlegenheitsgefühl prägte und prägt die Haltung Europas und Nordamerikas im Kontakt mit dem Rest der Welt. Kolonialismus und Sklavenwirtschaft, sagen Theoretiker der Postcolonial studies, seien keineswegs überwunden. Sie würden nur nicht mehr benannt. Unser Wohlstand sei das Ergebnis fortgesetzter Ausbeutung.

Nicht nur die Rohstoffe unserer digitalen Endgeräte werden unter höchst fragwürdigen Bedingungen in Staaten mit höchst fragwürdigen Regierungen abgebaut. Nicht nur unseren Müll verklappen wir nach Asien und Afrika und nennen es Recycling.

Auch und vor allem unser Blick auf den Rest der Welt ist, so die Postkolonialismus-Theorie, durch unsere Geschichte geprägt, d. h. konstruiert. Andere Kultur komme vor bestenfalls als Folklore oder naive Kunst. Der Rest der Welt erscheint so, wie wir ihn uns vorstellen und wie er uns in den Kram und unsere Unterhaltung passt.

Diese Perspektive aufzubrechen, ist ein Anliegen von Ruangrupa. Ein anderes, zu zeigen, dass Kunst politisch sein kann und muss, um erniedrigende gesellschaftliche Zustände zu verändern und den Alltag der Menschen zu verbessern. Ein drittes, dass der Werkstattcharakter und der Kontakt von Gleichgesinnten im künstlerischen Prozess wichtiger sind als das fertige Werk.

Leider hat Ruangrupa bei der Auswahl eines Teils der Kunstwerke nicht so genau hingesehen, und die Politik in Kassel sich von bunten Gewändern einlullen lassen. Es gab eindeutig antisemtische Elemente. Es gab ein riesiges Banner des Kollektivs Taring Padi, das trotz vorheriger Beteuerungen, man habe die Kritik verstanden, zwei Tage nach Ausstellungsbeginn auf- und nach einem Proteststurm wieder abgehängt wurde. Es gab und gibt immer noch ein Herumlavieren mit neuen Vorwürfen, das jeden kritisch Denkenden entsetzt. Antisemitismus ist keine tolerierbare Meinung.

Trotzdem muss man sagen: Es handelt sich um einen sehr kleinen Teil der Ausstellung. Forderungen nach einem Abbruch sind populistisch, ignorieren das ernsthafte Bemühen all der anderen Künstler:innen, die zu sehen sind, und setzen letztlich fort, was man dem Westen vorwirft: die Definitionshoheit über das zu beanspruchen, was gesehen werden darf und was nicht. Liberal ist nicht, die Auseinandersetzung zu beenden, sondern sie zu führen. Und Kunst kann mehr sein als ihre dilettantischen Verantwortlichen. Abbrechen hieße, den Kontakt verweigern. Das ist eine recht kindische Haltung. Dem Mündigen zutrauen, sich selbst ein Bild zu machen. Darauf kommt es an.

So war die Entscheidung, mit Schüler:innen nach Kassel zu fahren, aus unserer Sicht richtig. Sie ermöglichte für viele eine Erstbegegnung mit zeitgenössischer Kunst, eine Konfrontation mit einem nicht-westlichen Blick auf die westliche Welt und die Auseinandersetzung mit den eigenen Standards von Wahrnehmung.

Dr. Alexander Huber