In der Ausgabe der F.A.Z. vom Montag erschien als Aufmacher der Sonderseite „Jugend schreibt“ der Artikel von Luzia Facca (Jg. 13) zum „Recyclingkonzert“, das viele von unseren Klassen und Kursen besucht haben.

Und hier geht es zum Artikel: “Das Orchester spielt Müll”

Wir gratulieren Luzia zu diesem tollen Erfolg und wünschen viel Freude bei der Lektüre!

Dr. Christos Pantazis, Spitzname „Kitto“, war auf Einladung des Leistungskurses Deutsch, Jg. 13, zu Gast im Wilhelm-Gymnasium. Pantazis, geboren 1975, studierter Humanmediziner, arbeitete neun Jahre als Neurochirurg, ging 2013 für die SPD in den niedersächsischen Landtag und 2021 in den Bundestag. Als schon alle im Klassenraum sind, ruft Karl Lauterbach an, der ehemalige Bundesgesundheitsminister. Pantazis vertröstet ihn. Er habe jetzt zwei Stunden Wichtigeres zu tun.

Neben Fragen und Antworten zur Corona-Zeit, zur sog. Maskenaffäre und, natürlich, zu Cannabis, ging es vor allem um: Sprache in der Politik.

Schreiben Politiker ihre Reden selber?

„In der Regel schreiben Politiker das selber. Sonst bist das ja nicht du selbst. Das Recherchieren macht das Team, die wissenschaftliche Vorarbeit. Für die Rede bist du aber selbst verantwortlich. Die wird stenografisch festgehalten. Wenn du das Thema zum allerersten Mal beackerst, würde ich empfehlen, das auszuformulieren. Denn wenn du dich vergaloppierst, hast du ein Problem. Wenn du schon im Thema drinsteckst, kannst du auch frei reden.“ Aber „es dürfen nicht die Pferde mit dir durchgehen, insbesondere dann, wenn es plötzlich Zwischenrufe gibt.“ Und: „Jeder der sagt, er würde kein Lampenfieber haben, der lügt“.

Hat sich die politische Sprache verändert, seit er Abgeordneter ist?

„Die Sprache, das muss ich ganz offen sagen, hat sich deutlich verändert. Sie ist nicht mehr so, wie sie sein sollte. Wenn ich ehrlich bin, aus meiner Sicht etwas unparlamentarisch.“ „Die Verrohung der Sprache“ führe dazu, „dass der Respekt massiv sinkt, nicht nur voreinander, sondern auch bei den Leute, die zugucken.“
Es sei „völlig egal“, ob man „total unterschiedlicher Meinung“ sei, „trotz alledem sollte der Respekt voreinander weiter bestehen, dass ich sage, ich respektiere deine Meinung, auch wenn ich sie zu 100% nicht teile. Man sollte die Größe besitzen, den Gegenüber nicht verächtlich zu machen, sondern versuchen, ihn mit anderen Argumenten zu überzeugen oder die Öffentlichkeit. Und nicht durch, ich sage mal, im Sinne der Aufmerksamkeitsökonomie, indem ich nur Wirkungstreffer lande. Also, wie heißt es immer so schön, ChatGPT, formuliere die Rede um und brutalisiere die Sprache. Dann landen wir bei Wörtern wie „Volksverräter“.

Ob er bestimmte Redestrategien hat?

„Ja, es gibt einige Taktiken. Ich persönlich bin kein Fan davon, aber das, was meistens bei einer Rede hängen bleibt, ist nicht der Inhalt. Die Leute achten leider selten auf den Inhalt. Was von einer Rede hängen bleibt, ist meistens die Schlussform. Deswegen versuche ich immer ganz zum Schluss, wenn ich ehrlich bin, neben den klassischen rhetorischen Tricks eine Pointe zu setzen.“ Man müsse auch bedenken: „Oben sitzt die Presse, und wenn du zu kompliziert redest, dann verstehen das die Männer und Frauen da oben nicht. Deswegen musst du auch ein wenig den Bildzeitungsstil wählen, denn du brauchst auch Wirkungstreffer.“

Setzt er bewusst auf Emotionalisierung und gibt es eine Grenze zum Populismus?

„Ich würde es nicht gleich so kategorisieren. Ich finde, Politik überträgt sich viel besser, wenn der Inhalt emotional besetzt ist. Ich mache mal ein Positiv- und ein Negativ-Beispiel. Olaf Scholz, mein ehemaliger Kanzler, der hat seine Reden komplett ausgeschrieben und quasi vorgelesen. Das war so emotionslos, dass ich bei seiner Regierungserklärung fast eingenickt bin.“ Heidi Reichineck dagegen, Vorsitzende der Fraktion Die Linke, sei in der Debatte um die Brandmauer „total aufgebracht“ gewesen und habe „die ganze Zeit auf den Tisch geklopft“, dadurch sei „die Reichweite massiv gestiegen“, was für ihre Partei „wahrscheinlich der Turnaround im Wahlkampf“ gewesen sei.
„Das heißt, ich bin immer ein Freund davon, dass durch Emotionen im politischen Kontext eine deutlich größere Durchschlagskraft entsteht. Und meistens entstehen Emotionen nicht dann, wenn man die Rede vorgeschrieben hat, sondern wenn man vom Redemanuskript abweicht.“
„In der Mediendemokratie“ sei „Aufmerksamkeitsökonomie das A und O“, denn, „ehrlich gesagt, wer liest sich denn noch Parteiprogramme durch?“ „Die Leute emotionalisieren sehr stark. Die Leute personalisieren sehr stark.“

Wie bewertet Pantazis, wenn sich Politiker an der Alltags- und Jugendsprache orientieren?

„Seien wir doch mal ehrlich. Würden Politiker bei TikTok lustige Videos von sich machen, wenn sie nicht die Jugend erreichen wollten? Ehrlich gesagt, wenn ich nicht mehr politisch aktiv bin, das erste, was ich abschalten würde, wäre mein Social-Media-Kanal. Das geht mir so auf den ***. [Zu seiner Social-Media-Mitarbeiterin, die ihn bei dem Gespräch begleitet:] Nicht böse sein. Es heißt, du musst jetzt das noch machen und das noch, denn das kommt momentan gut an. Das ist gerade viral. Und dann hast du lustige Musik und 10 000 Klicks. Was ist denn der Sinn? Sorry. Ich bin zu einer Zeit großgeworden, da gab es keine Handys. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich im Urlaub mein Essen fotografiert habe. Aber natürlich ist das ein Stilmittel: Ich bin einer von euch. Ich weiß, wie ihr denkt. Ich spreche eure Sprache.“

Ob er eine bestimmte Sprache auch für Parteien der Mitte empfehlen würde?

„Wer es will, keine Frage. Die Frage ist nur: Ist die Sprache herabwürdigend? Ist sie eventuell eine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit? Und wenn man es lustig bemäntelt, dann wird es schwierig. Aber das Stilmittel, Jugendsprache einzubauen: Warum nicht?“. Es gehe darum, „nahbarer zu wirken“. „Aber ich habe manchmal den Eindruck, in der aktuellen Debatte leidet der Inhalt. Es geht nur noch um Aufmerksamkeit. Nur noch um Wirkungstreffer. Und nur noch darum, durch eine Brutalisierung der Sprache eine Empörungswelle auszulösen. Denn negative Schlagzeilen, sind ja auch Schlagzeilen.“
Das sei wie bei einer Autofahrt von Braunschweig nach München, bei der man an einem schweren Verkehrsunfall vorbeikomme. An die Fahrt erinnere sich niemand mehr, nur an den Unfall. „Und je stärker der Unfall ist, desto mehr Aufmerksamkeit erreichst du. Das ärgert mich. Deswegen habe ich den Eindruck, dass Berlin etwas für Schaumschläger ist. Die Leute, die Gesetze Tag und Nacht verhandeln, die sitzen nicht bei Lanz in der Talkshow. Die haben keine Zeit, um ihren Scheiß abzusondern. Entschuldige. Das ist substanzlos. Und das hast du mittlerweile sehr häufig.“
Bei Abgeordneten, die Mitglied einer Regierungspartei seien, mache, wie bei ihm, „vielleicht eine Person Social Media. Das läuft auch ziemlich gut. Ich will das gar nicht negieren. Aber alle anderen, die für mich arbeiten, das sind wissenschaftliche Mitarbeiter. Die analysieren Gesetze. Schreiben Texte. Wie gehen wir strategisch vor. Wenn ich aber in der Opposition bin, verwende ich mein gesamtes Geld in Social Media. Und dann mache ich super geile Videos und habe 30 000 bis 40 000 Follower. Ehrlich gesagt, das hat wenig Substanz. Das ist es, was mich ärgert. Denn die bekommen durch die Medien, die Aufmerksamkeitsökonomie, deutlich mehr Reichweite. Und die, die eigentlich im Maschinenraum ackern, nicht. Berlin ist ein bisschen was für Schaumschläger.“

Was hat das Politikerdasein für Auswirkungen auf sein Leben?

„Jeder macht mal einen Blödsinn oder äußert sich ein bisschen falsch. Politiker sind auch Menschen. Trotz alledem sind wir Personen des öffentlichen Lebens. Das heißt, wir stehen total im Fokus. Man muss wissen, was das für Auswirkungen mit sich bringt.“ Man müsse eine „professionelle Distanz aufbauen. Du kannst nicht einfach so um die Ecke gehen und sagen, ich zeige jetzt mal einen Stinkefinger, weil der mich gerade beleidigt hat.“
„Wie heißt es immer so schön, wenn wir ein Fußballspiel verlieren? Hey Schiri, wir wissen, wo dein Auto steht. Und hier heißt es jetzt, hey, ich weiß, wo du wohnst. Das kannst du ja schnell rausbekommen. Und natürlich gibt es eine ganze Menge Drohmails. Das hat an Intensität massiv zugenommen. Gott sei Dank muss das meine Mutter nicht lesen. Von „Kameltreiber, geh dahin, wo du herkommst“ über „als Grieche kennst du dich ja mit Schulden gut aus“ bis „ich will dich am nächsten Baum hängen sehen“ sei alles dabei.

Was Worte anrichten können.

„Worte können sehr verletzend sein. Natürlich muss die Politik über Emotionen laufen. Aber das, was wir miteinander diskutiert haben, darf nie das Ansehen des Gegenübers unterlaufen. Man hat eine Verantwortung. Man hat auch eine Vorbildfunktion als Politiker. Alles hat seine Konsequenzen. Alles, was ich mache.“ „Das Klima hat sich schon sehr stark verändert.“
„Ich persönlich bin ein Freund des Inhalts. Und ich habe mittlerweile den Eindruck, dass die Mediendemokratie und Social Media eher die Verpackung zum Glänzen bringen. Das ist mir zu wenig. Und was mir Sorgen macht, sind die Kampagnen, die sehr niedrigschwellig und sehr subtil laufen.“
„Bei der Presse gibt es einen Presserat. Es gibt eine Möglichkeit der Gegendarstellung. Und es gibt Kontrollinstanzen. Im Internet gibt es keine Kontrollinstanzen. Im Internet kann ich behaupten, dass 2 plus 2 gleich 5 ist. Alle gucken sich das an und sagen, ha, es gibt doch einen, der behauptet, es sei 5.“ Da werden „Narrative verbreitet, die wissenschaftlich totaler Humbug sind. Und trotz alledem verfangen die schrittweise.”

Wie bewertet Pantazis den Satz des Bundeskanzlers Friedrich Merz, „wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem“, geäußert im Kontext mit Migration?

„Also, wenn jemand möchte, dass man richtig verstanden wird, dann äußert er sich auch entsprechend. Wenn jemand möchte, dass es im Ungefähren bleibt, dann äußert man sich halt entsprechend so. Das ist wirklich Kalkül.“ Es gebe ein „soziales Problem, wir haben ein Problem der finanziell nicht gut ausgestatteten Kommunen“, es gebe eine Verwahrlosung, weil durch den digitalen Handel die Geschäfte in den Innenstädten dicht machten, es gebe sicherlich auch patriarchale Kulturen, aber „das nur auf Migration runterzubrechen, ist mir zu billig, zu einseitig.“ „Da wird Sprache zur Waffe gemacht. Das heißt, ich kann auch nicht einfach so etwas in die Welt setzen, die Leute bewusst im Unklaren lassen, dass jeder das hören kann, was er will.“
„Es ist ein Unterschied, ob ich [wie in den USA] sage, ich bin Verteidigungsminister oder ich bin Kriegsminister. Und in der Migrationsdebatte ist es ein Unterschied, ob ich sage, Schutzsuchender oder Asylant. Die grobe Position ist die gleiche. Aber es ist eine ganz andere Perspektive. Und es ist eine ganz andere Wertung. Deswegen ist es für mich verräterisch, wie man da Sprache einsetzt.“
Wie kann man Leute mit Politikverdrossenheit wieder einbinden?
Das Problem sei doch, wenn ein Politiker in den Nachrichten oder in einer Talkshow zu Wort komme, dann antworte „keiner mit Ja oder Nein, sondern alle fangen an, um den heißen Brei zu labern und beantworten die Frage nicht.“ Politiker „wollen ja von allen gewählt werden und versuchen dann die ganze Zeit, wie sagt man so schön, das Nein in ein Ja zu verpacken.“
„Ich glaube nicht, dass es eine Politikverdrossenheit gibt. Es gibt eine Politikerverdrossenheit. Die Leute wollen gerne wissen, woran sie sind.“

Zusammengestellt von Dr. Alexander Huber

Wir gratulieren 19 Schülern des 12. Jahrgangs ganz herzlich zum erfolgreichen Erwerb des französischen Sprachdiploms DELF (Diplôme d’Études en Langue Française) auf dem Niveau B1! Die feierliche Übergabe der Zertifikate fand am 25. November 2025 durch den Schulleiter Herrn Bartsch in der Schule statt.
Die Schülerinnen und Schüler hatten die anspruchsvollen Prüfungen bereits am Ende der 11. Klasse im Rahmen des Projekts “DELF als Klassenarbeit” erfolgreich abgelegt und haben nun ihre offiziellen, vom französischen Bildungsministerium ausgestellten und lebenslang gültigen Diplome in Empfang genommen.
Das WG nimmt seit dem Schuljahr 2023/24 an dem Modellversuch “DELF als Klassenarbeit” teil, bei dem die DELF-Prüfungen auch als reguläre Klausur bzw. Sprechprüfung gewertet werden.

Das DELF-Zertifikat ist ein international anerkanntes Sprachdiplom, das den erfolgreichen Erwerb von Französischkenntnissen bescheinigt und dem Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GeR) entspricht. Auf diesem Niveau sind die Absolventen in der Lage, in den meisten Alltagssituationen selbstständig zu kommunizieren, Diskussionen zu verstehen und ihre eigene Meinung verständlich zu machen.
Die Prüfung umfasst vier Teile, in denen die Fertigkeiten Hören, Lesen, Schreiben und Sprechen gleichermaßen bewertet werden. Die erfolgreichen Teilnehmer haben damit bewiesen, dass sie über solide und praxistaugliche Französischkenntnisse verfügen.
Das DELF-Diplom ist nicht nur ein Beleg für Motivation und Leistungsbereitschaft, sondern auch ein wertvoller Pluspunkt für den weiteren schulischen und beruflichen Werdegang. Es wird weltweit anerkannt und kann bei der Bewerbung für ein Studium, Praktikum oder eine Arbeitsstelle in französischsprachigen Ländern von großem Nutzen sein, da es vielerorts Spracheingangsprüfungen ersetzt.

Wir sind stolz auf die hervorragenden Leistungen unserer Schülerinnen und Schüler und wünschen ihnen viel Erfolg und Freude bei der weiteren Anwendung ihrer Französischkenntnisse.

Félicitations!

Katrin Dahlheim und Elisa Wathling für die Fachgruppe Französisch

– ein ERASMUS-Projekt

Montag – Anreise

Wir haben uns morgens um 07:30 Uhr am Hauptbahnhof in Braunschweig getroffen, um unsere Reise nach Schweden zu starten. Gegen 8 sind wir mit dem Zug nach Hannover gefahren. Während der Fahrt haben wir gefrühstückt, Karten gespielt und gequatscht.

In Hannover hatten wir ein bisschen mehr Zeit beim Umsteigen, also konnten wir noch schnell ein paar Sachen einkaufen. Danach ging’s mit dem ICE weiter nach Hamburg. Dort sind wir um halb elf angekommen. Unser nächster Zug sollte um 11 nach Kopenhagen fahren – aber der ist dann leider ausgefallen. Also hieß es erstmal: warten. Wir haben die Zeit mit mehreren Runden UNO überbrückt, bis uns nach einer gefühlten Ewigkeit endlich ein Bus organisiert wurde. Mit dem sind wir dann ca. drei Stunden gefahren, während wir uns unterwegs die Zeit wieder mit Essen, Spielen und Schlafen vertrieben haben.

Der Bus hat uns nach Fredericia gebracht, und von dort sind wir dann mit dem Zug weiter nach Kopenhagen. In Kopenhagen haben Frau Reinecke und Frau Holland mit dem Erasmus-Geld leckere Zimtschnecken und anderes Gebäck für uns besorgt. Danach

sind wir weiter mit dem Zug nach Laholm gefahren. Auf dem letzten Weg vom Bahnhof mit dem Bus zu unserer Unterkunft konnten wir uns den Ort ein bisschen anschauen, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Dann ging’s in die Herberge: Koffer auspacken, Betten beziehen – und damit war der erste (ziemlich anstrengende und ereignisreiche) Tag unserer Reise auch schon geschafft.

Dienstag – erster Tag in Laholm

Am Dienstag startete unser gemeinsames Programm mit den schwedischen Schülern. Wir haben aufgeschlossene und nette Menschen kennengelernt. Die gemeinsame Zeit war sehr aufschlussreich und der kulturelle Austausch wirklich interessant. Beispielsweise sprechen die schwedischen Schüler ihre Lehrer mit Vornamen an.

Im Anschluss erhielten wir eine Führung durch das Osbecksgymnasiet, welches uns sehr faszinierte. Trotz der wenigen Schüler (knapp 450) war sowohl die Schule als auch das Equipment sehr fortgeschritten. Um 11:30 Uhr gingen wir gemeinsam in die Schulkantine zum Mittagessen. Das Essen war echt gut – und obendrein noch kostenlos!

Nach der Mittagspause erhielten wir eine Führung durch Laholm. Dabei nahmen wir gemeinsam mit den schwedischen Schülern Wasserproben vom Glänninge Lagan und dem Lagan River. Danach hatten wir Freizeit, die wir individuell gestalten konnten. Am Abend trafen wir uns um 18:30 Uhr zum gemeinsamen Pizzaessen im Restaurant Anabella (danke Erasmus😉).

Mittwoch – Auswertung

Am Morgen trafen wir uns am Osbecksgymnasiet, um gemeinsam mit den schwedischen Schülern an den Mellbystrand zu fahren. Der Mellbystrand ist der längste Sandstrand in Schweden – knapp 12km lang. Dort nahmen wir Wasserproben aus der Laholm Bucht sowie aus einer nahegelegenen Drainage. Nach der Arbeit blieb noch etwas Zeit, um die Freizeit am Strand zu genießen. Das war sehr entspannend.

Anschließend fuhren wir mit dem Bus zurück zur Schule, wo wir in der Schulkantine zu Mittag aßen. Am Nachmittag wurden die genommenen Proben in gemischten Gruppen aus deutschen und schwedischen Schülern ausgewertet – so konnten wir nicht nur fachlich, sondern auch sprachlich voneinander lernen.

Den letzten Nachmittag in Laholm gestalteten wir individuell, bevor wir uns abends wieder trafen. Gemeinsam mit ein paar schwedischen Schülern aßen wir Pizza, die wir zuvor bestellt hatten. Zum Abschluss des Tages schauten wir noch gemeinsam das nervenaufreibende Spiel der Nations League (Deutschland vs. Portugal, leider verloren 😞).

Donnerstag und Freitag – Abschied und Rückfahrt nach Braunschweig

Am Donnerstag Morgen konnten wir etwas länger schlafen als die letzten Tage, sodass es auch entsprechend später unser Frühstück gegeben hat. Danach haben wir uns im Osbeck Gymnasiet getroffen und mit den freundlichen schwedischen Schülern zusammen Präsentationen über die schockierenden Erkenntnisse erstellt, dass in so gut wie allen Wasserproben viel Mikroplastik enthalten war. In fünf Gruppen erarbeiteten wir Präsentationen über folgende Unterthemen: Grundlegendes, Glännigesjö, Lagan River, Laholmer Bucht und die Drainage. Mit unseren Präsentationen waren wir vor dem lang erwarteten Mitaggessen fertig, sodass es pünktlich die köstlichen Burger geben konnte. Nach einer entspannten Mittagspause präsentierte jede Gruppe ihr Ergebnis des Vormittags. Dieses Vorstellen fand in der kleinen Aula der Schule statt und es war interessant die Zusammenarbeit von deutschen und schwedischen Schülern zu beobachten. Das letzte gemeinsame Erlebnis war die Abschieds-Fika (schwedisch: Kaffee trinken), während der es Prinzessinnen-Kuchen, eine Spezialität aus Schweden gegeben hat, den die schwedischen Lehrkräfte organisiert hatten. Als wir uns von den Schweden und Schwedinnen verabschiedet hatten, fuhren wir zunächst mit Bus und Bahn nach Malmö, wo wir mehr als eine Stunde Zeit hatten uns umzugucken. Zum Abschied waren wir in einem vietnamesischen Restaurant essen. Auch wenn sich einige mit der Menge des Essens verschätzt hatten, waren es sehr leckere Gerichte. Um 22.15 Uhr startete unser Nachtzug von Malmö nach Berlin und viele von uns waren sehr überrascht über den wenigen Platz zum Liegen. Trotz mehrerer Komplikationen schafften es die meisten dann doch ein wenig Schlaf zu finden bevor uns die Durchsage, dass wir in weniger als einer Stunde Berlin erreichen würden, aus dem Schlaf riss.

Frühstück gab es auch noch zum Mitnehmen, das wir in der Pause im Berliner Hauptbahnhof verzehrten. Reservierte Plätze im ICE machten es uns möglich trotzt eines verspäteten Zuges bis Braunschweig einen Sitzplatz zu haben, sodass wir mit einer kleinen Verspätung wieder in Braunschweig ankamen.

Wer sich über das Osbecksgymnasiet informieren möchte, findet hier den Link zur Homepage:
https://www.laholm.se/forskola-skola-och-utbildning/gymnasium/osbeck

Am 10.10.2025 versammelten sich die 12. Jahrgänge des WG und der Gaußschule, um ein Fussballspiel zur Aufbesserung der Abi-Kassen auszutragen. Dabei versorgten die Jahrgangsvertreter mit engagierten Mitschülern beider Schulen die Zuschauer mit Speis und Trank.Das Wetter war auf unserer Seite und für die sportliche Gestaltung des Freitagnachmittags optimal. Die Stimmung aller Anwesenden war ausgelassen. Neben den sportlich aktiven Jahrgängen ließen sich zahlreiche Lehrer und Schüler anderer Klassen dieses Spektakel nicht entgehen, welches um 13:48 Uhr angepfiffen wurde. Schnell zeigte sich die Ausgeglichenheit beider Mannschaften. Während die Spieler der Gauß durch körperliche Stärke überzeugten, war die Mannschaft des WG technisch im Vorteil. Nach sechs Minuten fiel das erste Tor und das WG ging durch Fritz in Führung. Kurz darauf traf er noch ein zweites Mal. Folgend war das WG gut gestimmt.

Im weiteren Spielverlauf wurde jedoch die Mannschaft der Gauß zunehmend stärker. Das Team des WG schien in dieser Spielphase zu schwächeln, so dass die Gauß zwei Tore erzielte. Zur Halbzeit stand es damit bei einem ausgeglichenen 2:2. Die zweite Halbzeit sollte nun die Entscheidung bringen. Die Spieler des WG entwickelten den Plan, in der 2. Halbzeit vor allem die Abwehr zu stärken und die Chancen vorne besser zu nutzen. Eine mangelnde Kommunikation im WG-Team hatte allerdings ein Eigentor zur Folge. Zusätzlich gab es kurz darauf einen Elfmeter für die Mannschaft der Gauß, den diese prompt verwandelten. Die Spannung auf dem Spielfeld und am Spielfeldrand stieg. Bei einer sehr zweifelhaften Spielaktion verständigte sich das Team vom WG mit dem Schiedsrichter, während die Mannschaft der Gauß plötzlich weiterspielte. So frei zum Tor kommend, schlossen sie auch diesen Spielzug mit einem Tor ab. Zweifelsohne sorgte diese Situation für Unmut unter allen WG-Spielern und -Anhängern. Das restliche Spiel war durch zahlreiche Chancen für das Team des WG geprägt. Doch blieb uns das Quäntchen Glück leider versagt, so dass für das WG kein weiteres Tor mehr fiel. Pünktlich um 15:35 Uhr wurde abgepfiffen. Dieses Spiel gewann somit die Mannschaft der Gauß mit 5:2. Die Stimmung im WG-Team war entsprechend betrübt. Trotz der sportlichen Niederlage schauen wir auf ein gelungenes Event zurück, das die Abi-Kasse angereichert hat. Weitere sportliche Events zwischen den Gymnasien werden folgen. Der 12. Jahrgang des WG schaut optimistisch in die Zukunft. Ganz getreu dem Motto: „Neues Spiel, neue Chance.“

Joris Thorben Klaeden, stellvertretender Jahrgangsprecher

Ein Vortrag von Prof. Niklas Holzberg

Wie äußert sich Fremdenfeindlichkeit in Vergils Äneis? Werden alle Frauen bei Vergil negativ dargestellt? Wieso wird der Krieg so verherrlicht?

Fragen wie diese lassen sich leider sehr gut auch in unserer heutigen Zeit stellen. Dass Fremde durch ihre Kleidung, ihren Style und insgesamt durch ihr effeminiertes Erscheinungsbild beleidigt werden, war schon damals üblich. Dass Frauen als Ursache von Konflikten gesehen werden, ist ebenso typisch für die Antike – man denke an Helena, aber eben auch an Vergils Dido. Dass Kriege gottgewollt seien, ist leider auch nicht nur antik.

Mit all diesen Fragen und vor allem den Lösungen dieser Probleme in unserer Gesellschaft werden sich auch unsere Lateinoberstufenschüler:innen in Zukunft beschäftigen müssen. Prof. Niklas Holzberg hat nach 2018 (Ovid: roma-amor) erneut unsere Aula (für altphilologische Verhältnisse) zum Beben und eben zum Nachdenken gebracht. Während Vergil mit den römischen Feinden in deren Rede zu spielen vermag, sie römische Tugenden vertreten und verherrlichen lässt, um sie im nächsten Satz als Barbaren zu diffamieren, mussten seinerzeit junge Römer für die Elite an der Front ihr Leben lassen. Die Männlichkeit des Krieges stellt Vergil positiv auch durch „schöne“ Rüstungen und Waffen dar.

Ob nun der freiwillige Wehrdienst oder die Wehrpflicht in den nächsten Jahren eingeführt wird, ob und wie lange die Kriege in der Ukraine oder im Nahen Osten andauern, wird diskutiert werden müssen. Für Vergil ist im antiken Rom der Krieg eine Normalität, die zur Bestätigung des Kaisers Augustus und seiner Politik auch im Gründungsmythos viel Raum einnimmt. Höchst feinsinnig spielt Vergil kraft der Intertextualität mit dem Leser, wie Niklas Holzberg auf höchstem sprachlichen Niveau und sehr lebhaft ausführt. Jedes seiner Beispiele ist mit kleinen Gedankenspielen garniert, die das gebannte Publikum auf aktuelle politische Lagen aufmerksam macht oder auf sprachliche Reisen in den angloamerikanischen Raum führt. Die sprachlichen Analysen begeistern den Referenten selbst immer noch so sehr, dass der Funke sofort überspringt und für die Zeit nach dem Vortrag einige interessierte Nachfragen hervorbringt.

Am Ende war es zwar kein Vortrag zu seinem „geilen Catull-Buch“ (Zitat einer Schülerin aus Hannover), sondern zum staatsmännischen Vergil, dessen Epos aber bis heute Schüler:innen der Oberstufe in Niedersachsen in seinen Bann zieht. Das Spiel mit dem Publikum beherrscht der gern gesehene Niklas Holzberg wie kein anderer.

Dank der Maximilian-Garzmann-Stiftung konnten einmal mehr viele künftige Lateinabiturient:innen tief in die Analyse eines antiken Textes eintauchen.

Fachgruppe Alte Sprachen

Wie immer in der ersten Novemberwoche, waren auch in diesem Jahr wieder viele Jugendbuchautoren und -Autorinnen zu Gast in Braunschweig. Bei uns am Wilhelm-Gymnasium hat Annette Roeder für die 5. Klassen aus ihrem Buch “Weck niemals einen Drachen” gelesen und die Schüler:innen dabei sowohl zu Detektiven gemacht als sie auch mitreißend unterhalten. Anschließend konnten sie sich ihre mitgebrachten Buchexemplare von der Autorin signieren lassen.

Irene Margil hat den 7. Klassen ihre Sportkrimi-Reihe “Fünf Asse” vorgestellt und Neugier weckende Kostproben vorgelesen. Beiden Autorinnen wurden zahlreiche interessante Fragen gestellt, die sie gerne beantwortet haben. Die Bücher können demnächst in unserer Außenstellenbibliothek ausgeliehen werden. Wir danken dem Förderverein des Wilhelm-Gymnasiums ganz herzlich für diese schönen Veranstaltungen!

Katja Tscherwen, Fachgruppe Deutsch

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