10.02.2020: Gleich nach den Weihnachtsferien, am 11. Januar, machte sich eine Gruppe der „Griechischfreunde“ auf den Weg nach Berlin. Die „Griechischfreunde“ sind an der Antike interessierte Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte, die sich je nach Interesse und Zeit zu gemeinsamen Veranstaltungen treffen. Wir besuchten das Alte Museum auf der Museumsinsel. Die Führung durch Herrn Tollkühn vermittelte uns einen ersten Überblick über die Bestände des Museums, im Zentrum stand allerdings die Sonderausstellung „Starke Typen“ zum griechischen Porträt. Unser Guide, ein Archäologe, ließ nebenbei immer wieder interessante Informationen zu archäologischen Methoden einfließen; einmal waren auch die Schülerinnen und Schüler als Experten bei der Entzifferung einer griechischen Inschrift gefragt.

Wie der Name der Sonderausstellung schon andeutet, zeigen griechische Porträts wenig bis keine individuellen Züge, sondern bestimmte Typen: Der in der Polis engagierte Politiker (z. B. Perikles) wird bärtig und mit Helm dargestellt, Alexander der Große hingegen ist an Bartlosigkeit und einer jugendlich-dynamischen Frisur zu erkennen. Frauenporträts – egal, welchen Alters – zeigen zumindest in der Klassik keine Falten, anders als Philosophenporträts mit der „Denkerstirn“. Besonders spannend war der erst in den letzten Jahren stärker diskutierte Aspekt der farbigen Gestaltung von griechischen Skulpturen. Die beeindruckenden Rekonstruktionen der „Riace-Krieger“ durch den Frankfurter Archäologen Professor Brinkmann zeigten, dass wohl sogar Bronzestatuen farbig gefasst waren.

A. Greve-Sawla