In der letzten Woche haben die 11. Klassen und sechs Schüler des Geschichte Leistungskurses drei Exkursionen nach Marienborn unternommen. Zunächst haben wir uns das ehemalige Sperrgebietsdorf Hötensleben und das dortige Grenzdenkmal angeschaut. Mit Hilfe eines Audioguides und zwei Führern wurden wir über das Leben im Sperrgebiet, die Arbeit der Grenzsoldaten, die Grenzsicherung und Fluchtversuche informiert. Daraufhin besuchten wir das Zonenranddorf Offleben und schließlich die Gedenkstätte Marienborn. Das sieben Hektar große Gelände der Gedänkstätte wurde zur Zeit der Deutschen Teilung in DDR und BRD als Grenzübergangsstelle genutzt. Jeder Reisende, der von Westdeutschland in die DDR wollte, wurde an der Grenze untersucht. Um überhaupt die Grenze passieren zu können, brauchte man einen gültigen Reisepass. Uns wurde gezeigt, in welchen Räumen die Reisepässe kontrollliert wurden. Wurden die Reisenden verdächtigt, illegale Ware oder womöglich sogar Flüchtende zu schmuggeln, wurde das Fahrzeug untersucht und die Reisenden verhört. Der unerlaubte Schmuggel oder auch das Transportieren von Flüchtlingen wurden streng bestraft. Anhand einzelner Schicksale wurde uns dargestellt, wie teilweise unmenschlich die Behandlung der Verdächtigen war. Besonders bei dem Schmuggel von Flüchtlingen wurden langjährige Strafen verhängt. Viele Flüchtende hatten den Versuch einer Grenzüberquerung sogar mit ihrem Leben bezahlen müssen.
Auch mehr als dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung konnte man die bedrückende Atmosphäre der Anlage noch nachempfinden.

Paula Bielert und Johannes Mertens

Fotos: Talke Frerichs und Eike Conrady