… zum bestandenen Abitur 2021!

Entlassungsfeier am 02.07.2021

 

Das Abifoto

Das Abifoto mit Schulleiter und Koordinator

Das Abifoto mit winkenden Händen

  • die Original-Dateien herunterladen mit Rechtsklick und „Ziel speichern unter…“

 

Abiturienten 2021

Justus Thorwald Ahlers

Joo-Ho Ahn

Philipp Albrecht

Finn Ameer

Paul Anton Antlitz

Henri Aldo Becker

Belinda Behrens

Gerion William Benz

Vincent Valentin Biemer

Franziskus Winrich Menfried Maria Bierbrauer zu Brennstein

Adrian Joel Borges Ximenes

Helena Bothe

Carolin Simone Brehm

Jonas Bröring

Nikolas Bühmann

Justus René Burgdorf

Justina Dai

Jonas Day

Inge Dimmel

Lina Helen Eichstaedt

Valea Lisa Maria Elß

Roukaya Fadaïl

Daria Fedorova

Aiko Furch

Frederik Geiger

Josephine Chantal Große

Joshua Ramon Groza

Bastian Hartig

Benedikt Helms

Emma Dorothea Herrmann

Lilli Sophie Jacksteit

Merle Donata John

Victoria Kliwer

Holly Ann Knerich

Gero Köpcke

Lucia Sophie Kortemeier

Niklas Kretzschmar

Alina Krüger

Maximilian Kühn

Laurenz Lemke

Jonathan Leonard Maidl

Kevin Julian Majewski

Laurin Mayer

Jannis Meinertz

Lola Mindt

Lina Minnich

Gioia Ima Morano

Laura Sophie Müller

Carola Neef

Robert Oetke

Bendix Corvin Ott

Zeliha Ümmühan Özkan

Kira Pormann

Jakob Przybilski

Lea Schmidt

Kevin Schneider

Justus Schomerus

Pascal Johann Schröder

Amelie Liselotte Schüler

Lisa Schumacher

Leonard Karl Senst

Lea Sigrid Sgorsaly

Johann Kaspar Heinrich Steifensand

Paul Caspar Suttka

Emma-Paulina Täger

Leakadziya Tsiufiayeva

Sophie Werschke

Jasper Frederik Wiersdorff

Emily Wiesner

Lennart Bruno Wolf

Tingwei Xia

Matthias Ulrich Ziegler

Dr. Julius Bockemüller

Am 29. Juni 2021 wurde von dem Künstler Gunter Demnig zur Erinnerung an das Schicksal des Sickter Arztes Dr. Julius Bockemüller ein Stolperstein verlegt. Dies ist bereits der fünfte Stein, der vor dem Wilhelm-Gymnasium (WG) in Braunschweig auf die Verbrechen der Nationalsozialisten hinweist.

Paula Caesar, Anne Heinemann und Hanna Schwarz, Schülerinnen des WG, hatten im März 2020, im Rahmen einer Veranstaltung des Vereins „Stolpersteine für Braunschweig“, das Schicksal von Julius Bockemüller im Roten Saal des Schlosses eindrucksvoll vorgestellt. Wegen der Corona-Pandemie musste die Verlegung des Stolpersteins auf dieses Jahr verschoben werden.

Jutta Salzmann, Sprecherin des Vereins „Stolpersteine für Braunschweig“, wies in ihrer Ansprache auf die aktuelle gesellschaftliche Bedeutung der Stolpersteine hin und würdigte die Idee des Künstlers Gunter Demnig. Europaweit erinnern inzwischen über 75 000 Steine an Menschen, die in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, vertrieben oder deportiert worden sind. Angesichts von zunehmendem Rechtsextremismus und Rechtspopulismus ist es wichtig, vor Ort an die Opfer zu erinnern.

Schulleiter Volker Ovelgönne begrüßte die Anwesenden, brachte seinen Dank gegenüber den Schülerinnen und den Lehrerinnen Eike Conrady und Petra Weigel zum Ausdruck. Für die zahlreich anwesenden Schüler:innen sei die heutige Stolpersteinverlegung „lebendiger Geschichtsunterricht“.

Für die Stadt Braunschweig schlug Bürgermeisterin Anke Kaphammel den Bogen vom Nationalsozialismus zu aktuellen rechtsextremen Ereignissen: „Wir müssen weiterhin sehr wachsam sein und unsere Demokratie schützen.“

Die Schülerinnen stellten kurz den Lebensweg von Dr. Julius Bockemüller vor. Er war von

1906 bis zur Reifeprüfung 1915 Schüler am „Herzöglichen Wilhelm-Gymnasium“, wie die Schule damals offiziell hieß. 1924 ließ er sich als Landarzt in Sickte nieder, wurde 1942 nach einer Denunziation verhaftet. Nach einem Prozess vor dem Volksgerichtshof fand am 21. April 1943 in Berlin-Plötzensee die Hinrichtung statt.

Dr. Diethelm Krause-Hotopp überbrachte die Danksagung der Enkelinnen, die an der Veranstaltung aus gesundheitlichen Gründen leider nicht teilnehmen konnten.

Zum Abschluss legten Schülerinnen Rosen an die fünf Stolpersteine.

Dr. Diethelm Krause-Hotopp

 

Foto (Diethelm Krause-Hotopp): Der Stolperstein für Dr. Julius Bockemüller vor dem Wilhelm-Gymnasium in Braunschweig.

… zum Gedenken an unseren ehemaligen Schüler Dr. Julius Bockemüller

Nach und nach füllte sich der Gehweg vor dem Haupteingang. Anwesend waren einige VertreterInnen und an dem Projekt Beteiligte, die sich mit Lehrkräften, SchülerInnen und weiteren Interessierten versammelt hatten. Gegen 9 Uhr begann die Veranstaltung mit einer einstimmenden Musikeinlage von Charlotte Warstat und Alexander Schejok.

Die Begrüßung übernahm Herr Ovelgönne, der die Verlegung mit einer ‚lebendigen Geschichtsstunde‘ verglich. Daraufhin richtete auch Frau Salzmann vom Verein Stolpersteine für Braunschweig ein paar begrüßende Worte an die Runde und dankte in diesem Zug Herrn Dr. Krause-Hotopp, auf dessen Initiative hin diese Verlegung erst ins Rollen kam. Es folgte eine kurze Ansprache von Frau Kaphammel , der Bürgermeisterin in Braunschweig, mit dem wichtigen Appell, die Gräueltaten der NS-Zeit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und immer wieder daran zu erinnern, um auch in der heutigen Zeit den verstärkt aufkommenden rechtsextremistischen Strömungen entgegenzuwirken. Das Wort übernahmen daraufhin Paula Caesar, Anne Heinemann und Hanna Schwarz, drei Schülerinnen des 12. Jahrgangs, die sich mit dem Schicksal von Dr. Julius Bockemüller beschäftigt hatten.

Dieser war von 1906-1915 an unserer Schule, absolvierte hier sein Abitur und ließ sich schließlich nach seinem Medizinstudium als Landarzt in Sickte nieder. Bockemüller, der als Deutschnationaler anfangs noch mit der nationalsozialistischen Bewegung sympathisiert hatte, distanzierte sich zunehmend von den vorherrschenden Ideologien. Er scheute nicht davor zurück, seine Kritik mit Patienten und Freunden zu teilen, da er sich in Sicherheit glaubte. Neben systemkritischen Äußerungen führte auch die Tatsache, dass Bockemüller „Halbjude“ war, dazu, dass er zunehmend ins Visier der Nationalsozialisten geriet. Am 27. April 1942 wurde er schließlich inhaftiert, seine Hinrichtung erfolgte am 21. April 1943 in Berlin-Plötzensee.

Somit setzt diese recht kleine Veranstaltung ein doch enorm großes Zeichen. Zum Gedenken an unseren ehemaligen Schüler, seinen Einsatz und seinen Mut setzte der Künstler Gunter Demnig den Gedenkstein während der Ansprachen schließlich persönlich in den Gehweg ein. Daraufhin wurden diesem und den anderen vier Stolpersteinen Rosen beigelegt.

Zum Ende hin wurden von Frau Salzmann und Herrn Ovelgönne noch ein paar abschließende und dankende Worte ausgesprochen sowie herzliche Grüße im Namen der Enkelinnen Bockemüllers ausgerichtet, die leider nicht hatten erscheinen können. Mit ausklingender Musik löste sich die Versammlung langsam auf. Vereinzelt wurde sich noch angenehm unterhalten und das kleine Büfett sorgte für Stärkung.

Insgesamt war die Stolpersteinverlegung eine wertvolle und bewegende Veranstaltung mit einer immens wichtigen Botschaft. In diesem Sinne lasst uns die zurückliegenden Zeiten und die grausamen Taten des NS-Regimes nicht vergessen, das Leid und den Mut des Widerstandes der Menschen nicht abwerten und stattdessen an sie gedenken, und auch im Alltag unseren Mitmenschen immer offen begegnen und unsere Demokratie schützen, sodass derartige Anschauungen nie wieder bei uns Fuß fassen können.

Cara Döppmann

  • 1
  • 2