Soziales Lernen und soziale Traditionen am WG ergeben sich aus fachspezifischen Zusammenhängen sowie aus dem Erwerb sozialer Kompetenzen, die sich anhand folgender Aktivitäten konkreter darstellen lassen:

Unterrichtsergänzende Aktivitäten

Lerntechniken, Förderunterricht, Hochbegabtenförderung
Methodentage, Förderunterricht und Unterrichtsangebote im Bereich der Hochbegabtenförderung dienen dem Erwerb fachspezifischer Kompetenz, fördern die Selbstsicherheit der Schülerinnen und Schüler und tragen zur Stärkung der interaktiven Kompetenz bei.

Außerunterrichtliche Aktivitäten

Zu den außerunterrichtlichen Aktivitäten gehören im Bereich Sport u.a. Kanu, Skilanglauf, Badminton, Hockey, Basketball; im Bereich Musik Chor, Schulband, Bläser, im Bereich Informatik die Internet-AG; ferner werden soziale Kompetenzen in traditionsreichen Bereichen des Schullebens (Schulball, Sommerfest der SV, Weihnachtsgottesdienst, Abi-Ball, SV-Veranstaltungen (wie „WG-Kino“ usw.) erworben.

Beratung von Schülerinnen und Schülern

  • Tätigkeit der Beratungslehrerin (siehe Themenbereich „Beratung“)
  • Tätigkeit der Sozialpädagogin: Ansprechpartnerin für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern in allen sozialen Fragen und Problemen, sozialpädagogische Betreuung im Einzelfall, ggf. in Kooperation mit außerschulischen Institutionen, Hochbegabtenförderung, Hilfen zur sozialen Integration
  • Tätigkeit der Schulmediatorinnen als Ansprechpartnerinnen im Konfliktfall
  • Berufsberatung durch eine Mitarbeiterin der Bundesagentur für Arbeit

Patenschaften

  • Schülerinnen und Schüler ab Jg. 9 übernehmen Patenschaften für die Jahrgänge 5 und 7.
  • Tätigkeitsschwerpunkt der Paten für die 5. Klassen ist die Hilfe beim Eingewöhnen an der neuen Schule und die Förderung des Kennenlernprozesses. Im Jahrgang 7 werden neue Lerngruppen gebildet, deshalb wirken die Paten hier aktiv an der Stärkung der neuen Klassengemeinschaften mit und helfen bei Konflikten untereinander.

Partnerschaften

Im außerunterrichtlichen Bereich wird das Schulleben maßgeblich durch die Klassenelternschaften, den Elternverein und den Ehemaligenverein unterstützt.

Personalratsaktivitäten

Personalratsaktivitäten, die dem Zusammenhalt des Kollegiums dienen, ergänzen die Bemühungen um ein gelungenes soziales Miteinander der Lehrkräfte.

Mediation – Projekt „Schule konfliktfähig“

Konflikte zwischen Kindern und Jugendlichen in der Schule

sind normal und gehören zum Alltag. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte haben aber auch häufig erlebt, dass Konflikte das persönliche Wohlbefinden von Schülerinnen und Schüler so beinträchtigen können, dass auch die gesamte Klassengemeinschaft darunter leidet. Nicht selten versuchen Lehrkräfte die Lösung von Konflikten„zwischen Tür und Angel“ zu unterstützen. Verhärtete Konflikte können aus Zeitmangel aber häufig nicht dauerhaft gelöst werden und es kommt zu wiederholten Störungen der Lehr- und Lernsituation und des Wohlbefindens. Oft treten die Erwachsenen als „Richter“ auf, die nach Anhörung der Konfliktparteien als Autorität von außen eine Lösung vorschlagen. Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler sich eher an Vereinbarungen halten, wenn sie selbst die Lösung eines Konfliktes erarbeitet haben. Hier setzt das vom Land Niedersachsen geförderte Projekt „Schule konfliktfähig“ an, das von unserer Schule im Rahmen von Gewaltpräventionsmaßnahmen zu Beginn des Schuljahres 2005 eingeführt wurde und das im Schulleben auf Dauer  verankert werden soll.

Unser langfristiges Ziel: einen konstruktiven, selbstverantwortlichen Umgang mit Konflikten an der Schule erlernen

Was bedeutet das konkret?

Seit Beginn des Schuljahres 2005 arbeiten die Sozialpädagogin Frau Rahn-Reinecke und die Lehrkraft Frau Feldmann als ausgebildete Schulmediatorinnen und unterstützen Schüler bei der Lösung ihrer Konflikte in Form von Mediationen. Zu wünschen ist, dass noch weitere Lehrkräfte die Mediationsausbildung absolvieren. In Schuljahr 2006/2007 wird eine interessierte Schülergruppe aus den Jahrgängen 8 und 9 im Rahmen einer AG zu sog. Konfliktschlichternausgebildet, um dann im zweiten Halbjahr in Zweier-TeamsKonfliktfälle gleichaltriger oder jüngerer Schülerinnen und Schüler zu schlichten.

Wie arbeiten Mediatoren?

Schulmediatorinnen und -mediatoren bzw. Konfliktschlichterinnen und -schlichter verstehen sich als Unterstützung der Konfliktparteien, damit diese ihre Probleme selbst lösen. Sie sind unparteiisch und bieten den Schülerinnen und Schülern einen vertraulichen Rahmen, in dem die Gefühle, die aus dem Konflikt entstanden sind, bewusst wahrgenommen und in die Lösungssuche mit einbezogen werden können.

Die Mediatorinnen und Mediatoren geben deshalb keine Ratschläge. Sie unterstützen und lenken die Kommunikation der„zerstrittenen“ Schülerinnen bzw. Schüler mit dem Ziel, dass diese eine Vereinbarung für die Zukunft treffen. Diese wird schriftlich festgehalten.

Was ist also eine Mediation?

Eine Mediation ist ein vertrauliches Gespräch, bei dem nur die Konfliktparteien (in der Regel zwei  Schülerinnen bzw. Schüler) und zwei Mediatorinnen bzw. Mediatoren anwesend sind. Die Teilnahme am Gespräch beruht auf Freiwilligkeit. Von der Mediation darf nichts nach außen dringen, es sei denn, die Konfliktparteien haben sich geeinigt, dass sie bestimmten Personen von dem Ergebnis berichten dürfen. Auch Eltern erfahren also gegebenenfalls nicht, dass ihr Kind an einem Schlichtungsgespräch teilgenommen hat.

Ausbildung von Schülerinnen und Schülern unserer Schule zu Konfliktschlichtern

Erstmalig wird eine Gruppe von 23 Schülerinnen und Schülern seit Schuljahrsbeginn  2006/2007 im Rahmen einer AG zu Konfliktschlichtern ausgebildet. Geleitet wird die AG von den Mediatorinnen Frau Rahn-Reinecke und Frau Feldmann. Die Ausbildung findet in zwei Phasen statt: als Einstieg in Form einer viertägigen Blockveranstaltung in einem Tagungshaus, im zweiten Teil als zweistündige AG im 14-tägigen Rhythmus einschließlich zweier Projekttage. Die Gruppe erlernt, vorwiegend über die Methode des Rollenspiels, die wichtigsten Fähigkeiten eines Konfliktschlichters. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Zertifikat und einen Zeugnisvermerk. Die Ausbildung wird alle zwei Jahre angeboten.

Ab Februar 2007 werden die ausgebildeten Schülerinnen und Schüler dann – vorwiegend in den Klassenstufen 5 und 6 – als Konfliktschlichter eingesetzt und durch die Ausbilderinnen weiterhin in Form einer AG im Sinne einer Supervision begleitet. Ein für die Konfliktschlichter zugänglicher Raum wird in beiden Schulgebäuden bis Februar 2007 eingerichtet.

Zeitrahmen: Implementierung des Projekts

Die Erfahrungen anderer Schulen haben gezeigt, dass die Verankerung eines solchen Projekts Zeit braucht (in der Regel mindestens fünf Jahre) und nur dann nachhaltig erfolgreich sein kann, wenn Lehrkräfte wie auch Eltern das Projekt unterstützen.

Vor allem für die Schülerinnen und Schüler ist der Begriff Mediation noch fremd. Lehrkräfte sowie Eltern können viel dazu beitragen, eine positive Grundhaltung zur Mediation in unserer Schule zu erzeugen. In diesem Sinne ist Aufklärungsarbeit in Form von Gesprächen über diese Möglichkeit der Konfliktlösung in der Schule mit den Schülern sehr wichtig.

Bis spätestens 2008 soll in den fünften Klassen auch ein Sozialkompetenztraining fest verankert  werden, das dann jährlich mit allen neuen fünften Klassen durchgeführt wird. In welcher Form dies geschieht, wird in Zusammenarbeit mit den Klassenlehrern und den Mediatorinnen erarbeitet. Eine schulinterne Fortbildung zum Thema Sozialkompetenztraining wird einen ersten Grundstein für das noch zu erarbeitende Konzept bieten.

Das Mediationsangebot am WG

Mit Schuljahrsbeginn 2005/2006 bieten die Mediatorinnen feste Sprechstunden am Vormittag an, die halbjährlich wechseln. In weniger dringenden Fällen können Termine auch außerhalb der Unterrichtszeiten angesetzt werden.

Gerade in den fünften und sechsten Klassen ist der Bedarf an Hilfsangeboten bei Klärung von Konflikten besonders groß. Jüngeren Schülerinnen und Schülern fällt es oft noch schwer, selbstständig einen Termin bei den Mediatorinnen zu machen. Deshalb ist es wichtig, dass die Lehrkräfte die Vermittlung eines Gespräches mit in die Wege leiten. Auch die Eltern können dazu ermutigen, das Mediationsangebot wahrzunehmen. Oft wird die Unterstützung in den Jahrgängen 5/6 auch unmittelbar – d. h. spontan – gewünscht. Aus diesem Grund ist vereinbart, dass ab Februar 2007 auch in der Außenstelle ein Raum als Mediationsraum zur Verfügung steht, in dem die Mediatorinnen in Pausenzeiten ansprechbar sind.