1. Vorbemerkung

„Mit Erlass vom 03.09.2002 wurde in Niedersachsen der Lernbereich „Mobilität“ in allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen eingeführt […]. Im Mittelpunkt der Bezugsfelder „Verkehr“ und „Umwelt“ steht der Mensch. Mobilität definiert sich nicht allein über das Verkehrsmittel „Auto“ und befriedigt auch nicht die individuellen Bedürfnisse einer motorisierten Verkehrsteilnahme. Es geht um verantwortliches Denken und Handeln unter dem Leitbild der „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ (Agenda 21), um Fragen, wie die Mobilität erhalten werden kann, ohne das Leben nachfolgender Generationen zu gefährden. Das Phänomen „Verkehr“ steht mit seinen vielfältigen Vernetzungen für ein komplexes Thema, das gesellschaftlich und global in einem größeren Zusammenhang gesehen werden muss. […]. Dieser Lernbereich beinhaltet fächerübergreifendes Lehren und Lernen, vernetztes und integratives Denken und entwickelt Fähigkeiten zu einer sicherheits-, sozial- und umwelt- (gesundheits-)bewussten Teilnahme am Mobilitätsgeschehen. In seiner Kontinuität und Vernetzung zu anderen Fächern ist es als durchgängiges Spiralcurriculum, vom Primarbereich bis zum Sekundarbereich II, zu verstehen“ (aus: http://www.mk.nieder-sachsen.de/portal/live.php?navigation_id=30916&article_id=106518&_psmand=8).

Diesen Forderungen trägt das Wilhelm-Gymnasium Rechnung durch eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema Mobilität. Dabei steht im Mittelpunkt ein schwerpunktmäßiges und auf bestimme Personengruppen bzw. Risikogruppen ausgelegtes Konzept, das sich im jährliche Rhythmus wiederholt und in seiner Planung nicht starr ist, sondern regelmäßig modifiziert und den aktuellen Problemen bzw. Gegebenheiten angepasst wird.

2. Konzept Mobilitätstag Sek I: „Sicher und mobil zur neuen Schule“

Zielgruppe: Jahrgang 5
Ort: Schulhof, Klassenraum (WG-Außenstelle)
Zeit: nach den Sommerferien und vor den Herbstferien, jeweils 2-3 Schulstunden, für jeweils 2 Klassen; im jährlich wiederkehrenden Rhythmus für jeden 5. Jahrgang
Methode: Stationenlernen
Mögliche Partner: Polizei, ADAC, ADFC, Schulsanitätsdienst, Fachgruppe Physik, Fachgruppe Sport u.a.
Ziel: Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler für ihren neuen – nach dem Wechseln von Grundschule zum Gymnasium – und in vielen Fällen längeren Schulweg, da die Unfallzahlen gerade bei dieser Gruppe von SUS steigen
Ablauf:
Mögliche Stationen:

  1. Darstellung des toten Winkels mit einem Lkw (Fachgruppe Physik)
  2. Ausprobieren des eigenen Bremswegs/Anhaltewegs bzw. der Reaktion mit eig. Fahrrad und dem Geschwindigkeitsdisplay -Schulhof (Polizei).
  3. Radparcours in Kleinformat (ADAC und/ oder Fachgruppe Sport)
  4. Fahrradkontrolle/Fahrradwerkstatt (Fahrrad-AG)
  5. Darstellung einer Unfallstelle mit Abfrage des Verhaltens am Unfallort, im Gebäude möglich (Polizei)
  6. Unterricht in Sachen Fahrradhelm/Fahrradunfall/besonderen Radverkehrssituationen in Braunschweig, mit Filmen  (Polizei)

 

3. Konzept Mobilitätstag Sek II: „Junge Fahrer/innen“

Zielgruppe:  Jahrgang 11
Ort: Schulhof, Klassenraum (WG-Hauptgebäude)
Zeit: nach den Abiturprüfungen und vor den Sommerferien; je Station ca. 45 Minuten (Schulstunde); im jährlich wiederkehrenden Rhythmus für jeden 11. Jahrgang
Methode: Stationenlernen
Mögliche Partner: Polizei, Verkehrswacht, Schulsanitätsdienst, Mobilitätsbeauftragter, diverse Fachgruppen der Schule
Ziel: Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs für die Gefahren im Straßenverkehr als aktiver Teilnehmer, da die Gruppe der junge Fahranfänger besonders gefährdet ist
Ablauf:
Mögliche Stationen:

  1. „Rettungssimulator“  (Verkehrswacht)
  2. Rauschbrillenparcours (Polizei, Verkehrswacht)
  3. theoretischer Unterricht in Bezug auf Alkohol/Drogen/Junge Fahrer (Polizei)
  4. Erstversorgung am Unfallort (Schulsanitätsdienst)
  5. Geschwindigkeitsdisplay (Mobilitätsbeauftragter)

Projektleitung: Herr StR Gregor Timme, Beauftragter für Mobilität und Verkehrserziehung

SchV-Beschluss v. 15.10.2015
GK-Beschlus v. 25.02.2016

 

Evaluation und Weiterentwicklung des Konzepts Mobilität

Bilanz:

  • Seit der Verabschiedung des Mobilitätskonzeptes in den Gremien der Schule wurden zahlreiche Veranstaltungen, die dem Gedanken des Konzepts entsprechen („…, durch eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema Mobilität“) durchgeführt.
  • Im September 2016 wurde ein Mobilitätstag durchgeführt, der sich an die 5. Klassen richtete. Diese gelten als besonders unfallgefährdet, daher haben wir uns für diese Zielgruppe entschieden. Der Tag wurde mit zahlreichen externen Partner, u.a. dem renommierten Neurochirurgen Prof. Dr. Peter Sollmann und der Polizei, erfolgreich durchgeführt. Die Resonanz von Eltern und Schülern war zum großen Teil sehr positiv.
  • Im Oktober 2016 wurde darüber hinausgehend eine erfolgreiche Präventionseinheit gemeinsam mit der Polizei durchgeführt. Zielgruppe war hierbei der 11. Jahrgang. Thema „Junge Fahranfänger.“ In einer sehr praxisnahen Einheit wurde diese unfallgefährdete Gruppe über mögliche Gefahren im Straßenverkehr sensibilisiert.
  • Der Kontakt mit unseren zahlreichen außerschulischen Partner wurde durch die zahlreichen Veranstaltungen seit der Verabschiedung des Mobilitätskonzeptes intensiviert und verbessert. Ziel ist es die Veranstaltungen in ähnlichem Rahmen im nächsten Schuljahr erneut durchzuführen.

 

Ausblick:

  • In Zukunft hat sich das Wilhelm- Gymnasium eine weiterfassende Ausarbeitung des Mobilitätsbegriff in den Fokus gesetzt. So wird unter anderem aktuell eine Zusammenarbeit mit der Elektromobilitätssparte des VW- Konzerns und des Physik Leistungskurses erarbeitet. Ziel ist es, die SuS über die neue Mobilitätskonzepte praxisnah zu informieren und zu interessieren. Anvisiert ist eine Zusammenarbeit noch für das laufende Schuljahr 2016/2017.
  • Außerdem gibt es enge Kontakte mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. In Zukunft wird auch das DLR als exzellenter Partner mit in die konzeptionelle Umsetzung des Curriculums Mobilität am Wilhelm Gymnasium eingebunden werden.

Gregor Timme, StR
24.10.2016